Blutgerinnsel nach Covid-19 häufiger |
Blutgerinnsel scheinen den Erkenntnissen eines internationales Forschungsteams unter der Leitung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) nicht nur besonders häufig bei Infektionen mit Corona-Viren zu entstehen, sondern auch noch besonders dicht und stabil zu sein. Die Wissenschaftler verglichen die Gerinnungsparameter, die Struktur der gebildeten Fibrin-Thromben und die Gerinnbarkeit im Blutplasma bei Covid-19 und Influenza. Dabei erwies sich das Gerinnsel-Netzwerk der Corona-Thromben als dichter und stabiler als bei den Thromben bei Influenza-Patienten. Für die zusätzliche Dichte und Stabilität könnte der bei Covid-19 aktivierte Gerinnungsfaktor XII sorgen, der die Blutgerinnung zusätzlich befeuert und so zur gesteigerten Bildung von Gerinnseln beiträgt. Erhöhte Spiegel von Fibrinolyse-Inhibitoren im Blut der Patienten können dazu führen, dass sich Thromben schlechter auflösen lassen. Die Arbeit zeigt auch einen möglichen therapeutischen Ansatz auf: Mit den sich bereits in Entwicklung befindenden Inhibitoren könnte sich Faktor XIIa spezifisch hemmen lassen. Eine solche antithrombotische Therapie bei Corona-Patienten hätte den weiteren Vorteil, dass sie die physiologische Hämostase und Wundheilung nicht beeinträchtigt.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.