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Mediziner fordern

Blutprodukte sollen sicherer werden

Produkte aus Spenderblut zur Transfusion werden routinemäßig auf Infektionen mit HIV, Hepatitis B und C sowie Syphilis untersucht. Transfusionsmediziner fordern, zusätzlich auch spezielle Verfahren zur Inaktivierung von Erregern einzusetzen, um Blutprodukte noch sicherer zu machen.
Judith Schmitz
29.01.2024  11:45 Uhr

In der Entwicklung

Verfahren zur Pathogeninaktivierung von Erythrozytenkonzentraten sind derzeit noch nicht auf dem Markt, aber in der Entwicklung, auch in Deutschland. Die Schwierigkeit bei der Anwendung der lichtbasierten Verfahren ist, dass der rote Farbstoff Hämoglobin in den Erythrozyten sichtbares und ultraviolettes Licht absorbiert. Er »fischt« das Licht sozusagen weg, so dass es nicht mehr wirken kann. »Um Erreger mit UV-Licht zu treffen, sind besondere Bedingungen nötig oder höhere Dosen«, erklärt Seltsam.

Geforscht wird derzeit außerdem am sogenannten Blood Pharming, bei dem Blutprodukte künstlich im Labor aus pluripotenten Stammzellen hergestellt werden. Wie Professor Dr. Torsten Tonn, medizinischer Geschäftsführer und Institutsleiter beim DRK (Deutsches Rotes Kreuz), Blutspendedienst Nord-Ost, auf der Pressekonferenz berichtete, gebe es eine kleine Gruppe von Patienten, die bis heute nicht mit kompatiblen Blutkomponenten versorgt werden können.

Im Fall von Erythrozytenkonzentraten können familiär auftretende seltene Blutgruppenkonstellationen des Empfängers dazu führen, dass dieser bei chronischem Transfusionsbedarf (zum Beispiel bei Sichelzellanämie) gegen die meisten in unserem Kulturkreis auftretenden Blutgruppenantigene bereits Antikörper gebildet hat. Daher besteht laut Tonn ein medizinischer Bedarf an Blutkomponenten, die sich auch zur Transfusion bei mehrfach vorimmunisierten Patienten eignen.

Derzeit führt die DGTI eine Spenderbank mit seltenen Erythrozytenkonzentraten in Ulm. Sie reicht für 20 bis 30 Fälle pro Jahr. »Es passiert aber auch, dass wir Operationen absagen müssen, weil kein geeignetes Erythrozyten- oder Thrombozytenkonzentrat vorliegt«, sagt Tonn.

Abhilfe schaffen könnten künftig möglicherweise induzierte pluripotente Stammzellen, sogenannte IPS-Zellen, die als Quelle für derartige Blutpräparate dienen. Wie funktioniert das? IPS-Zellen können zunächst in Blutstammzellen differenziert werden, was es ermöglicht, in einem zweiten Schritt daraus die jeweils benötigten Blutzellen (Erythrozyten, Thrombozyten) zu generieren. Mittels der Genschere CRISPR/Cas9 könnten dann zukünftig häufige Blutgruppen- und Antigenmerkmale aus den Blutstammzellen entfernt werden, die aus IPS-Zellen gewonnen wurden. Dadurch ließen sich universell einsetzbare Blutkomponenten generieren.

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