PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Wichtiges Wissen

Blutverdünner – die wichtigsten Fragen und Antworten

Rivaroxaban, ASS, Phenprocoumon, Clopidogrel, Tinzaparin – Hilfe! Im Apothekenalltag jonglieren wir tagtäglich mit diesen Zungenbrechern. Doch die Blutgerinnung ist so komplex, dass eine Auffrischung selbst fitten PTA und Apothekern nicht schadet.
AutorKontaktAnna Carolin Antropov
Datum 08.02.2021  14:16 Uhr

Was bedeuten die Unterschiede bei den Antikoagulantien für den Patienten?

Heparine wirken sofort. Enoxaparin (Clexane®), Nadroparin (Fraxiparin®) oder Tinzaparin (Innohep®) und Co sind gut steuerbar und verhindern zuverlässig die Thrombenbildung zum Beispiel nach einer Operation oder orthopädischen Verletzung. Bereits vorhandene Gerinnsel lösen sie aber nicht auf. Die Moleküle sind so groß, dass Heparine gespritzt werden müssen. Mit etwas Übung und Überwindung verabreichen sich Laien die Sicherheitsspritzen ganz einfach selbst. Da sie die Plazenta nicht passieren, sind sie auch für Schwangere sicher.

Oral anwendbar sind hingegen die Cumarine Phenprocoumon (Marcumar®) und Warfarin (Coumadin®). Sie verhindern die Synthese der vier Vitamin-K-haltigen Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X. Anfangs müssen zunächst die noch vorhandenen Gerinnungsfaktoren verbraucht werden, ehe die Wirkung eintritt. Vitamin K-haltige Nahrung, aber auch zahlreiche Arzneistoffe oder gar Rauchen beeinflussen die Wirksamkeit. Ärzte müssen die Dosis daher laufend anpassen und bestimmen dafür regelmäßig die INR (International Normalized Ratio) aus dem Blut.

Genau das entfällt bei den sogenannten direkten (neuen) oralen Antikoagulantien (DOAK oder NOAK). Dabigatran (Pradaxa®) hemmt selektiv den Gerinnungsfaktor IIa. Rivaroxaban (Xarelto®), Apixaban (Eliquis®), Edoxaban (Lixiana®) hemmen direkt Faktor Xa, was als Eselsbrücke sogar im Namen steckt. Vorteilhaft ist die leichtere Handhabbarkeit für den Patienten. Außerdem normalisiert sich die Gerinnung nach dem Absetzen rasch. Sie ersetzen zunehmend die Cumarine.

Wann kommt was zum Einsatz?

Als Faustregel für den Apothekenalltag hilft die Gedankenstütze: Antikoagulantien bei venösen, TAH bei arteriellen Störungen. Blut gerinnt quasi nur dann zu einem roten Thrombus, wenn es langsam fließt oder gar »steht«. Das ist im venösen System oder beispielsweise bei Vorhofflimmern im Herzen der Fall. Bei Letzterem wird Blut nicht mehr gleichmäßig durch das Herz gepumpt, sondern es entstehen Verwirbelungen. Schlimmstenfalls bildet sich solch ein Thrombus im Vorhof, löst sich und tritt als Schlaganfall zu Tage. Aber auch Langstreckenflüge oder die Immobilisation nach Operationen begünstigen so die Bildung von Blutgerinnseln. Gefürchtet werden insbesondere tiefe Beinvenenthrombosen, die zur Lungenembolie führen können. Bei entsprechender Risikokonstellation raten Ärzte dann zur Prophylaxe.

Im arteriellen System schießt das Blut dagegen förmlich durch die Gefäße. Der schnelle Verschluss von verletzten Blutgefäßen ist Aufgabe der Thrombozyten. Manchmal ist aber keine echte Wunde das Problem. Verschiedene Ursachen wie das metabolische Syndrom können unter anderem das Endothel beschädigen und so die Gerinnung in Gang setzen: »Plaque« entsteht. Er ist besonders in Herzkrankgefäßen oder der Halsschlagader gefürchtet. Löst sich Plaque von dort, droht Herzinfarkt beziehungsweise Schlaganfall als Langzeitfolge von Arteriosklerose. Zur Therapie und Prophylaxe kommen TAH auch bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) oder nach einem Stent zum Einsatz. Ausnahmen von der Faustregel bestätigen die Regel!

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa