Ob ein Broken-Heart-Syndrom vorliegt, können Mediziner nur im Ausschlussverfahren feststellen. Dabei spielt die Koronarangiografie eine wichtige Rolle: Diese spezielle Form des Röntgens zeigt, ob die Herzkranzgefäße gut durchblutet sind oder nicht. Sind sie es, lässt sich ein Herzinfarkt ausschließen. Weitere wichtige Untersuchungen sind Bluttests, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) und ein Elektrokardiogramm (EKG). Zeigen sie, dass die Herzkranzgefäße nicht verengt sind, kann der Arzt in einem Gespräch klären, ob emotionaler oder körperlicher Stress besteht oder es belastende Erlebnisse gab. Auch Fragen zum Lebensstil wie Ernährungsgewohnheiten und der Umgang mit Alkohol und Zigaretten können weiteren Aufschluss geben.
Behandelt werde ein Broken-Heart-Syndrom völlig anders als ein Herzinfarkt, erläutert Meinertz. »Während beim akuten Herzinfarkt das Herzkranzgefäß durch ein Blutgerinnsel verschlossen und die Therapie darauf ausgerichtet ist, durch Kathetertechnik möglichst rasch den normalen Blutfluss wiederherzustellen, ist bei der Stress-Kardiomyopathie der Blutfluss in allen Herzkranzgefäßen normal.« Ziel sei es, das Risiko für Komplikationen zu mindern beziehungsweise diese rechtzeitig zu behandeln. Deshalb wird in der Regel die Herzfunktion für mindestens 24 Stunden mit einem Elektrokardiogramm (EKG) überwacht, bei Risikopatienten für mindestens 72 Stunden.
Führt das Broken-Heart-Syndrom zu einer Herzschwäche, wird diese medikamentös behandelt, beispielsweise mit Betablockern und ACE-Hemmern. Das soll die Belastung des Herzmuskels vermindern und die Pumpleistung verbessern. Bei schwereren Komplikationen ist eine intensivmedizinische Behandlung notwendig, etwa beim kardiogenen Schock. Dabei ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Diese Aufgabe können dann vorübergehend spezielle Maschinen auf der Intensivstation übernehmen.
Bei der Mehrzahl der Patienten aber, wie der Kardiologe betont, heile die Krankheit ohne Folgen aus. Die Langzeitprognose sei aber weniger günstig als früher angenommen. »Es können Schäden wie eine Herzschwäche zurückbleiben, nicht selten kommt es zu Rückfällen.« Anders als beim Herzinfarkt gebe es keine Medikamente, mit denen sich Broken-Heart-Patienten zumindest in gewissem Maße vor einem Rückfall schützen können. »Aber es gibt die Möglichkeit, sich mit Entspannungstechniken gegen den Stress durch überwältigende Gefühle zu wappnen: Atemgymnastik, progressive Muskelentspannung, Tai-Chi, Qigong, auch bestimmte Formen von Yoga«, so Meinertz. Allerdings müssten diese Techniken so gut eingeübt sein, dass man sie in einer Stresssituation sofort erfolgreich einsetzen kann, um eine Takotsubo-Attacke zu verhindern.