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Spray gegen Spastik

Cannabinoide bei Multipler Sklerose

Die aus der Hanfpflanze stammenden Cannabinoide werden in Form des Fertigarzneimittels Sativex® bei Multipler Sklerose zur symptomatischen Therapie gegen Spastik eingesetzt. Wie wirkt das Präparat und was gilt es bei der Therapie zu beachten?
Carolin Lang
28.04.2020  14:00 Uhr
Cannabinoide bei Multipler Sklerose

Ein Großteil der Patienten mit Multipler Sklerose (MS) entwickelt im Verlauf der Krankheit eine Spastik, worunter die Beweglichkeit, die körperliche Leistungsfähigkeit und letztendlich die Lebensqualität leiden. Um dem entgegenzuwirken, kommen regelmäßige Physiotherapie und, bei unzureichendem Ansprechen, eine ergänzende medikamentöse Therapie zum Einsatz. Als erste Wahl gelten dabei Baclofen und Tizanidin. Reagieren die Patienten nicht zufriedenstellend auf diese Arzneistoffe, können Ärzte Cannabinoide in Form des Fertigarzneimittels Sativex verordnen.

Sativex, in Deutschland seit Juli 2011 auf dem Markt, ist zugelassen zur Add-on-Therapie bei Erwachsenen mit MS, die unter mittelschwerer bis schwerer Spastik leiden, nicht angemessen auf eine andere antispastische Arzneimitteltherapie ansprechen und während eines Anfangstherapieversuchs mit dem Spray erheblich davon profitierten. Eine Anwendung unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und zur Wirksamkeit vorliegen.

Sativex enthält die beiden aus der Hanfpflanze stammenden Wirkstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), aufbereitet als ein Oromukosalspray, also ein Spray zur Anwendung in der Mundhöhle. Ein Sprühstoß, das sind 100 Mikroliter Spray, enthält dabei 2,7 mg Delta-9-THC sowie 2,5 mg CBD und 40 mg Alkohol. Die Verordnung erfolgt auf einem BtM-Rezept. Dabei darf der Arzt innerhalb von 30 Tagen für einen Patienten 1000 mg Cannabisextrakt (bezogen auf den Delta-9-THC-Gehalt) verschreiben.

Endocannabinoide von Belang

Das Endocannabinoid-System ist ein Teil des menschlichen Nervensystems. Die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 mit ihren natürlichen Liganden sind Teil dieses Systems. Die Rezeptoren befinden sich an den Nervenenden und wirken dort an der Regulation der synaptischen Funktion mit.

Das körpereigene Cannabinoid-System ist bei spastischen Störungen verändert, wobei Wissenschaftler davon ausgehen, dass es an Endocannabinoiden fehlt. Mit den Inhaltsstoffen THC und CBD lässt sich dieses Defizit wieder ausgleichen. Sie binden an die Cannabinoid-Rezeptoren, was die Regulation von Nervenimpulsen verbessert. Das bewirkt letztendlich eine Verringerung der Spastik. Bei tierexperimentellen MS-Modellen linderten Cannabinoid-Rezeptor-Agonisten sowohl die Spastik als auch die Steifigkeit der Gliedmaßen und verbesserten zudem die Motorik.

THC und CBD werden nach Anwendung des Sprays schnell über die Mundschleimhaut aufgenommen. Nach vier Sprühstößen sind beide Wirkstoffe innerhalb von 15 Minuten im Plasma nachweisbar.

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