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Psychosen und kognitive Störungen

Cannabis und das Gehirn

Seit gut einem Jahr können Erwachsene in Deutschland Cannabis legal konsumieren. Auch Jugendliche kommen nun einfacher an die Droge als zuvor. Doch bei ihnen ist besondere Vorsicht angeraten: Cannabis kann weitreichende Veränderungen im Gehirn verursachen.
Verena Schmidt
19.03.2025  14:00 Uhr

Was passiert im Gehirn?

Warum ist das Kiffen gerade für Jugendliche so gefährlich? In der Pubertät ist das Gehirn außerordentlich plastisch, das heißt, es finden permanent zahlreiche Umstrukturierungen von Synapsen, Nervenzellverbindungen und ganzen Gehirnarealen statt. Zwischen bestimmten Hirnregionen werden neue Verbindungen geknüpft, bereits bestehende gestärkt oder auch wieder aufgelöst. Junge Menschen lernen in dieser Zeit, komplexe Aufgaben zu lösen und ihre Gefühle zu kontrollieren - dieser Reifungsprozess dauert meist bis zum 25. Lebensjahr, manchmal noch länger.

Cannabis kann in diese Umstrukturierungsprozesse eingreifen und die Neurobiologie des Gehirns nachhaltig verändern. Forscher nehmen beispielsweise an, dass das Cannabinoid Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC), das hauptsächlich für die Rauschwirkung verantwortlich ist, über das körpereigene Cannabinoid-System neben Nervenfaser-Verknüpfungen auch die Entwicklung der Myelinscheiden um die Nervenfasern im Gehirn beeinflusst. Das erhöht die Anfälligkeit für psychiatrische Erkrankungen und mindert mitunter die kognitiven Fähigkeiten.

Eine 2021 in »JAMA Psychiatry« veröffentlichte Untersuchung machte die Veränderungen im Gehirn sichtbar. Ein internationales Team von Forschenden hatte bei fast 800 Jugendlichen, die noch keinen Kontakt zu Cannabis hatten, im Alter von 14 Jahren MRT-Aufnahmen angefertigt und neuropsychologische Tests durchgeführt. Fünf Jahre später wurden die Aufnahmen und Tests wiederholt. Bei den 19-Jährigen, die im Laufe der Zeit Cannabis konsumiert hatten, waren die MRT-Aufnahmen verändert: Die Hirnrinde im präfrontalen Cortex – ein wichtiger Bereich für die Impulskontrolle und die Fähigkeit, Probleme zu lösen und Handlungen zu planen – war bei ihnen dünner als bei der nicht Cannabis rauchenden Vergleichsgruppe. Und: Je mehr geraucht wurde, umso deutlicher war die Ausdünnung. Bei den neuropsychologischen Tests zeigten sich die Cannabiskonsumenten dann auch impulsiver und unaufmerksamer als die gleichaltrigen Vergleichspersonen ohne Cannabiskonsum.

Ob die Veränderungen im Gehirn durch Cannabis reversibel sind, scheint – abgesehen von der Dauer und Intensität des Konsums – auch von der genetischen Ausstattung des einzelnen abzuhängen. Weitere Studien zeigen jedenfalls, dass sich kognitive Einschränkungen durch Cannabiskonsum bessern können, wenn die Jugendlichen nicht mehr konsumieren. Sind die Veränderungen jedoch bereits stark ausgeprägt und lange vorhanden, ist es schwer, sie wieder rückgängig zu machen.

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