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Je nach Ursache

Chronischen Husten behandeln

Nicht nur Infekte der Atemwege können Husten verursachen. Oft zu wenig beachtete Auslöser sind nicht infektiös – wie eine übermäßige Schleimproduktion in der Nase, eine Übererregbarkeit der Atemwege oder Sodbrennen.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 07.01.2022  15:30 Uhr

COPD und Rauchen

Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sind die Atemwege dauerhaft entzündet, die Bronchokonstriktion ist hier allerdings anders als beim Asthma irreversibel. Der Husten ist meistens morgens am stärksten ausgeprägt und bringt einen zähen, mitunter bräunlich gefärbten Auswurf hervor. Der Konsum von Tabakprodukten gilt als wichtigster Auslöser einer COPD. Eine Vorstufe ist die durch das Rauchen induzierte chronische Bronchitis ohne Bronchialobstruktion.

Der sogenannte Raucherhusten ist ein Indiz dafür, dass die Selbstreinigungsmechanismen des Respirationstrakts überlastet sind und die Giftstoffe aus dem Zigarettenrauch durch die mukoziliäre Clearance nur noch eingeschränkt aus den Atemwegen entfernt werden können. Beim Husten tritt brauner, zähflüssiger Schleim zutage. Das Sekret wird vor allem nachts gebildet, weshalb morgendliche Hustensalven für viele Betroffene zum Aufstehen dazu gehören. Neben der übermäßigen Schleimproduktion sind Entzündungsreaktionen an der Bronchialschleimhaut Ursache für den Husten. Für viele Raucher ist ihr chronischer Husten allerdings schon so normal geworden, dass sie ihn kaum noch als krankhaft wahrnehmen und nur selten ärztliche Hilfe aufsuchen.

Damit sich das Bronchialsystem erholen kann und der Husten verschwindet, ist ein Rauchstopp unabdingbar. Die PTA kann zu Nikotinersatzpräparaten beraten, die es als Kaugummis, Pflaster, Lutschtabletten und Sprays gibt. Wichtig ist der Hinweis, dass sich der Raucherhusten unmittelbar nach Tabakabstinenz verschlechtern kann, da Zigarettenrauch und E-Zigarettendampf die Hustenrezeptoren weniger empfindlich machen.

Husten der 100 Tage

Langanhaltender Husten kann in Ausnahmefällen auch infektiös bedingt sein. »In China nennen sie den Keuchhusten den Husten der 100 Tage«, erzählt Mülleneisen. Anders als viele denken, sei Keuchhusten (Pertussis) auch keine reine Kinderkrankheit. Da bei vielen Jugendlichen und Erwachsenen der Impfschutz nachlässt, erkranken sie häufiger daran. Bei Erwachsenen kann die Pertussis atypisch verlaufen und sich mit einem hartnäckigen, trockenen und schmerzhaften Husten äußern, der wochenlang anhalten kann und dann langsam von selbst wieder abklingt. Antitussiva können Linderung verschaffen.

»Bei Patienten, die unter einem trockenen Reizhusten leiden, macht auch eine Medikamentenanalyse Sinn«, sagt der Experte. So sei bei verschiedenen Arzneimitteln bekannt, dass sie auch bei Gesunden die Sensitivität des Hustenreflexes steigern können. Am geläufigsten ist dieser Effekt wohl bei den ACE-Hemmern. Sie inhibieren die Kininase II, die auch für die Inaktivierung des Entzündungsmediators Bradykinin verantwortlich ist. Zudem behindern ACE-Hemmer den Abbau von Substanz P und Prostaglandinen in der Bronchialschleimhaut. Unterschiede im Bradykininrezeptor könnten erklären, warum nur manche Menschen unter der Medikation eine erniedrigte Hustenschwelle und einen ACE-Hemmer-Husten entwickeln.

Gruppe Wirkstoffe (Beispiele) Kommentar
ACE-Hemmer Benazapril, Captopril, Enalapril, Lisinopril, Quinapril, Ramipril Hustenreiz infolge eines verminderten Abbaus von Bradykinin und einer erhöhten Verfügbarkeit von Substanz P und Prostaglandinen
Sartane Valsartan, Losartan, Candesartan, Olmesartan, Telmisartan Husten als gelegentliche Nebenwirkung beschrieben
Betablocker Bisoprolol, Carvedilol, Metoprolol, Propranolol, Atenolol, Nebivolol bei Husten als Asthma-Äquivalent, Bronchospasmen
Antiarrhythmika Amiodaron kann eine Alveolitis verursachen, also eine Entzündung in und um die winzigen Lungenbläschen (Alveolen) und kleinsten Atemwege (Bronchiolen)
Chemo- und Immuntherapien Methotrexat, Bleomycin, Mitomycin C, Busulfan, Checkpoint Inhibitoren pulmonale Toxizität unter anderem mit Symptomen wie Husten und Atemnot
Opioide Fentanyl Induktion von Husten nach intravenöser Applikation
Antibiotika Nitrofurantoin kann Lungenreaktionen auslösen, die sich durch Kurzatmigkeit, Atembeschwerden bis hin zur Atemnot, trockenen Husten, Schmerzen im Brustkorb, und Fieber bemerkbar machen können
Inhalationsanästhetika Desfluran, Isofluran, Sevofluran respiratorische Effekte wie Husten möglich
Tabelle 2: Häufige Husten auslösende Medikamente; Quelle: modifiziert nach der S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
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