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Komplexe Erkrankung

Chronisches Fatigue Syndrom – mehr als nur erschöpft

Während eines Infekts fühlt man sich erschöpft und ausgepowert. Aber was ist, wenn dieser Zustand auch nach der Akutphase der Krankheit anhält? Das Chronische Fatigue Syndrom (ME/CFS) reißt die Betroffenen meist aus einem gesunden und aktiven Leben heraus. Trotzdem wird erst jetzt durch Long Covid der Blick der Forschung auf die komplexe neurologische Erkrankung gelenkt.
Andrea Pütz
28.04.2022  16:00 Uhr

Pacing als oberstes Gebot

Da die Forschung noch in den Startlöchern steht, sind die Therapiemöglichkeiten begrenzt und die Maßnahmen rein symptomatisch ausgerichtet. Pacing – also Haushalten mit den eigenen Energiereserven – ist das oberste Gebot. Wer früher ein aktives Leben führte, kann jedoch meist nur schwer akzeptieren, dass er plötzlich wenig belastbar ist. Seine mentalen und physischen Leistungsgrenzen auszuloten und sein Tagespensum zu planen, mag sich einfach anhören. Viele Betroffene erleiden jedoch regelmäßig einen Crash, da Pacing im Alltag häufig nur schwer umzusetzen ist, etwa wenn kleine Kinder im Haushalt leben oder man arbeiten muss.

Die meisten Betroffenen müssen sich mehrmals am Tag hinlegen und dabei sensorische Stimulationen wie Licht und Lärm reduzieren (etwa durch Augenmaske, Ohrstöpsel). Wer unter Schlafstörungen leidet, der sollte auf eine gute Schlafhygiene achten und sich mit Entspannungsübungen wie einer Meditation auf den Schlaf vorbereiten. Nahrungsergänzungsmittel etwa mit B-Vitaminen, Magnesium, L-Tryptophan und pflanzliche Arzneimittel (zum Beispiel mit Hopfen, Melisse) können unterstützend wirken. Bei schweren Schlafstörungen sind gegebenenfalls auch verschreibungspflichtige Schlafmittel angezeigt.

Um Schmerzen zu reduzieren, werden (an den Zustand angepasste) Physiotherapie, Lymphdrainage sowie sanfte Massage und Akupunktur empfohlen. Die Muskulatur sollte zudem immer möglichst warm gehalten werden. In manchen Fällen sind Analgetika notwendig. Bewegung und Sport können die Beschwerden verstärken. Sanftes Stretching sowie ganzheitliche Übungen aus dem Tai-Chi, Qigong oder Yoga helfen jedoch, Verspannungen zu lösen und das ohnehin schon niedrige Fitnesslevel zu halten. Die »Dosis« wird an den Fitnesszustand angepasst. Wer häufig unter Schwindel leidet, für den sind Kompressionsstrümpfe empfehlenswert.

Immer wieder trinken

Wichtig zur Gefäßregulation: Am besten beginnen ME/CFS-Betroffene schon morgens im Liegen mit einem Glas Wasser. Dann über den Tag immer wieder kleine Mengen trinken, ab nachmittags im Sinne der anstehenden Nachtruhe langsam reduzieren. Scheibenbogen empfiehlt, etwas Salz zu ergänzen, beispielsweise in Form von Kochsalz, Brühe oder Magnesiumsalz. Die meisten Betroffenen haben einen eher niedrigen Blutdruck, bei dem eine leicht erhöhte Salzzufuhr kein Problem darstellen sollte.

Kohlenhydrate werden oft nicht mehr so gut vertragen wie früher. So sollten Süßes, Nudeln, helle Brötchen und Weißbrot nur in kleinen Portionen verzehrt werden. Da die Inaktivität zum Muskelabbau führt, profitieren Betroffene von einer proteinreichen Ernährung. Auch auf eine ausreichende Zufuhr von ungesättigten Fettsäuren sollte geachtet werden, zum Beispiel über fetten Seefisch und Walnüsse. Letztere eignen sich perfekt als Abendsnack, da Nüsse auch schlafunterstützende Mikronährstoffe liefern.

Wichtig ist, dass der Hausarzt regelmäßig den Vitamin-D- und Eisenstatus des Kranken kontrolliert. Mikronährstoffe wie Coenzym Q10, Magnesium, B-Vitamine sowie Omega-3-Fettsäuren können zudem den Energiestoffwechsel verbessern. Adaptogene wie Ashwagandha oder Rosenwurz wirken stärkend bei Erschöpfungszuständen. Klare Empfehlungen gibt es zu diesen Nahrungsergänzungen jedoch noch nicht.

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