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Topische Corticoide

Cortison-Angst? Nein, danke!

So mancher Patient steht Cortison-haltigen Präparaten misstrauisch gegenüber. Dabei sind unerwünschte Effekte äußerst selten, wenn die Dermatika richtig angewendet werden. Welche Hinweise für eine sichere Arzneimitteltherapie sollte die PTA im Beratungsgespräch mit auf den Weg geben?
Elke Wolf
24.08.2023  11:30 Uhr

Vier Wirkklassen

Extern zu verwendende Glucocorticoide werden in Abhängigkeit von ihrer Wirkstärke in vier Klassen eingeteilt:

  • Klasse I (schwach wirksam): wie Hydrocortison, Prednisolon, Dexamethason
  • Klasse II (mittelstark wirksam): wie Clobetasonbutyrat, Triamcinolonacetonid, Betamethasonvalerat 0,05 %
  • Klasse III (stark wirksam): wie Mometasonfuroat, Betamethasonvalerat 0,1 %, Fluticasonpropionat, Diflucortolonvalerat
  • Klasse IV (sehr stark wirksam): wie Clobetasolpropionat

Allerdings bietet die Einteilung nur eine grobe Orientierung, da die Wirkstärke immer auch von der Konzentration abhängig ist.

Viele Menschen sind nach wie vor skeptisch gegenüber Cortison-haltigen Präparaten oder haben sogar Angst vor den Nebenwirkungen. Bei den Topika ist es vor allem die Hautatrophie, also die dünne Pergamenthaut mit erweiterten kleinen Blutgefäßen, die gefürchtet wird. Am häufigsten treten diese unerwünschten Wirkungen bei einer Applikation von Wirkstoffen der Klassen III und IV auf empfindliche Körperstellen wie Gesicht, Hautfalten wie in der Achselhöhle, Leistenregion und im Genitoanalbereich auf. Grundsätzlich sollten Glucocorticoide bei Erwachsenen auf maximal 20 Prozent der Körperoberfläche appliziert werden, bei Kindern sind es maximal 10 Prozent.

PTA sollten im Beratungsgespräch diese Ängste nehmen. Wird das topische Glucocorticoid in der richtigen Wirkstärke am richtigen Ort beim richtigen Patienten in der richtigen Häufigkeit und Dauer angewendet, sind unerwünschte Effekte äußerst selten. Und die Plasmaspiegel der topischen Glucocorticoide sind bei sachgemäßer Anwendung zu niedrig, um systemische Nebenwirkungen erzielen zu können.

TIX und FTU als Hilfsmittel zur Bewertung 

Dermatologen haben versucht, das Verhältnis von Wirksamkeit zu Nebenwirkungen nach einem komplexen Algorithmus zu quantifizieren. Ihre Berechnungen spiegeln sich im Therapeutischen Index (TIX) wider; dieser Wert soll helfen, einen geeigneten Wirkstoff zu wählen. Je höher der TIX-Wert ist, um so günstiger ist das Wirkprofil. Bei Stoffen mit einem TIX-Wert von 1 bis kleiner 2 gilt das Verhältnis als ausgeglichen. Dazu gehören die Glucocorticoide Hydrocortison, Betamethasonvalerat, Triamcinolonacetonid und Clobetasolpropionat. Günstiger sind Substanzen mit einem TIX-Wert zwischen 2 und 3, da hier die erwünschten Wirkungen die unerwünschten deutlich überwiegen. Im Rezepturbetrieb spielen aus dieser Gruppe vor allem die Wirkstoffe Prednicarbat und Mometasonfuroat eine Rolle.

Um ein Gefühl für die benötigte Creme-Menge zu bekommen, empfiehlt es sich, mit der sogenannten Fingertip Unit (1 FTU = 0,5 g Zubereitung, wenn der Durchmesser der Salbentube 0,5 cm beträgt) zu arbeiten. Eine FTU entspricht einem Salbenstrang, der das Endglied eines Fingers eines Erwachsenen bedeckt (siehe Tabelle). Mit 1 FTU kann man eine Fläche von zwei Erwachsenenhänden behandeln, wie es etwa die S2k-Leitlinie zum Gebrauch von Präparationen zur lokalen Anwendung auf der Haut rät. Und daran denken: Nur die betroffenen Stellen behandeln und nach dem Auftragen die Hände waschen. Ansonsten würden bei jeder Applikation die Hände mitbehandelt!

Körperfläche Gesicht und Nacken Arm und Hand Bein und Fuß Brust und Bauch Rücken und Gesäß
Alter FTU FTU FTU FTU FTU
3 bis 6 Monate 1 1 1,5 1 1,5
1 bis 2 Jahre 1,5 1,5 2 2 3
3 bis 5 Jahre 1,5 2 3 3 3,5
6 bis 10 Jahre 2 2,5 4,5 3,5 5
Erwachsene 2,5 4 6 7 7
Bei der Behandlung der Haut mit Cortisonsalbe oder -creme richtet sich die Menge nach der betroffenen Hautstelle, der Stärke der Hautprobleme und dem Alter des Patienten. Für die Dosierung gilt die Einheit FTU (Finger Tip Unit = Fingerspitzen-Ei
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