| Barbara Döring |
| 03.12.2025 08:00 Uhr |
Besteht die Teedroge aus harten Pflanzenteilen wie Wurzel oder Rinde, ist die Abkochung besser geeignet als der Heißaufguss. Dafür setzt man die Pflanzenteile mit kaltem Wasser an, bringt sie zum Sieden und lässt sie 5 bis 15 Minuten weiterköcheln. So lassen sich schwer lösliche Substanzen wie Gerbstoffe besser extrahieren. Bei schleimstoffhaltigen Drogen wie Eibischwurzel oder Isländisch Moos ist ein Kaltwasserauszug (Mazeration) erforderlich, um zu verhindern, dass der Schleim verklumpt und seine Wirksamkeit verliert. Die Pflanzenteile werden mit kaltem Wasser übergossen und ziehen für einige Stunden zugedeckt bei Raumtemperatur.
Da kein siedendes Wasser verwendet wird, sind die Anforderungen an die mikrobielle Qualität der Teedrogen strenger. Weder Salmonellen noch Escherichia-coli-Bakterien, die Magen-Darm-Infekte auslösen könnten, dürfen enthalten sein. Matetee wird aus den Blättern des immergrünen Strauchs Ilex paraguariensis gewonnen, der in der südamerikanischen Hochebene wächst. Er enthält wie schwarzer und grüner Tee Tein, das länger anregend wirkt als Koffein. Wer ihn auf traditionelle Weise genießen möchte, nutzt einen Mate-Becher mit Bombilla – einem Trinkröhrchen mit Sieb –, füllt diesen etwa zur Hälfte mit Blättern und übergießt diese mit 70 bis 85 °C heißem Wasser. Nach drei bis fünf Minuten Ziehzeit ist der Tee bereit, um geschlürft zu werden.
Wer bitteren Geschmack nicht mag, kann den ersten Aufguss wegschütten. Mateblätter lassen sich mindestens dreimal aufgießen. Schwimmen die Blätter oben, sollten neue verwendet werden. Ein bisschen Sorgfalt bei der Zubereitung lohnt sich also für eine gute Tasse Tee. Dann kann man es mit Theodor Fontane halten, sich zurücklehnen und genießen. Der Schriftsteller und Apotheker war überzeugt: »Ruhe, Stille, Sofa und eine Tasse Tee gehen über alles«.
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