Das erste Jahr nach dem Schlaganfall zählt |
Gruhn hat auch die Angehörigen von Schlaganfall-Patienten im Blick: Mit Beginn der Diagnose Schlaganfall sind sie extrem gefordert, körperlich und seelisch, und das über längere Zeit. »Ich rate jedem Angehörigen, sich selbst Hilfe zu holen, etwa weitere Familienmitglieder, Freunde oder professionelle Hilfsdienste.« Das neue Leben nach einem Schlaganfall sollten möglichst viele Schultern tragen. Wichtig für die Angehörigen sei, auch die eigenen Interessen im Blick zu behalten, sich Freiräume zu schaffen für ein eigenes zufriedenes Leben, was »eine absolute Herausforderung sein kann«.
Neben praktischen Tipps und vielen Checklisten zur Therapie und Organisation vermittelt das Buch dem Leser aber auch vor allem durch Schilderungen von Fallbeispielen ein Gefühl von Verständnis für den teilweise sehr langen Weg nach einem Schlaganfall zurück ins möglichst aktive Leben. Und dass dieses Leben wahrscheinlich nicht mehr so sein wird wie das frühere. Aber dass es vor allem auf einen selbst ankommt, die neue Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen, um letztendlich glücklich zu sein und mit sich im inneren Frieden zu leben. »Dabei helfen selbst gesteckte Ziele ungemein«, sagt Gruhn.
Manchmal aber, und auch das muss angenommen werden, macht der Betroffene trotz eifrigstem Bemühen keine Fortschritte, und manchmal ist die Zeit für die Familie gekommen, den Schlaganfallpatienten gehen zu lassen. Im Ganzen strahlt das Buch jedoch Mut, Hoffnung und Neugier zur Neuorientierung des Lebens nach einem Schlaganfall aus.