Das hilft gegen schlaflose Nächte |
Die Basistherapie einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung besteht deshalb immer in einer ein- bis zweimal täglichen Pflege der Haut, um die gestörte Hautbarriere wieder aufzubauen. Dazu sollten die Pflegezubereitungen fettend, hydratisierend und zudem filmbildend sein. Als Lipidkomponente empfehlen sich Phospholipide, Ceramide oder Ceramid-Derivate, etwa aus Jojoba-, Weizenkeim-, Traubenkern- oder Nachtkerzensamenöl. Sie stärken den Wiederaufbau der epidermalen Hautbarriere. Ceramide fungieren überdies als interzelluläre Kittsubstanzen.
Zusätzlich sollten die Zubereitungen eine ordentliche Portion an Feuchthaltefaktoren enthalten, allen voran Harnstoff, Milchsäure, Glycerol, Pyrrolidoncarbonsäure oder Hyaluronsäure, um die Restfeuchte an epidermalem Wasser in der Haut zurückzuhalten und zu erhöhen. Die filmbildende Komponente in der Pflegerezeptur können etwa Vaseline, Paraffinum liquidum, Cera microcristallina, oder moderner Dimethicon, Polysiloxan oder die oben genannten Lipidkomponenten übernehmen. So kann dann ein dünner, gut spreitender hydrophober Film auf der Hautoberfläche den transepidermalen Wasserverlust begrenzen.
Geeignete Präparate für trockene Haut sind zum Beispiel Physiogel® Calming Relief A. I., Excipial® U10 Lipolotio, Dermasence® Polaneth Lotion und Skinpro Lipo, Imlan® Creme Plus, Avène® Xeracalm A.D., Roche Posay Lipikar® Baume AP+, Eucerin® AtopiControl, Eubos® Kinder Hautruhe Creme oder Alfason Basis Cresa® Creme.
Um akuten Juckreiz bei trockener Haut oder einer akuten Verschlechterung einer Hauterkrankung zu lindern, sind Lotionen oder Cremes mit lokal betäubenden Zusätzen wie Polidocanol oder Lidocain geeignet (wie Optiderm®). Geht der Juckreiz mit Entzündungen und nässenden Stellen einher, wirken Zubereitungen mit Phenol-Methanal-Harnstoff-Polykondensat lindernd (Tannolact®). PTA können zudem zu kühlenden Umschlägen raten, beispielsweise mit einem mit schwarzem Tee getränkten Baumwoll- oder Leinentuch. Nicht nur die Kühlung, auch die enthaltenen Gerbstoffe lindern den Juckreiz.
Ohne Rezept erhältliche Hydrocortison-Präparate sehen Dermatologen bei nächtlichem Juckreiz nicht so gerne. »Hier ist ein stärkeres Präparat gefragt, das rezeptiert werden kann; entweder mit oder ohne Cortison«, rät etwa Professorin Dr. Sonja Ständer, Leitende Oberärztin an der Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Münster, in einem Gespräch mit PTA-Forum. Wichtig sei es vielmehr, den Kunden bei Hautveränderungen mit auf den Weg zu geben, die Beschwerden zu beobachten und zum Arzt zu gehen, wenn sich der Hautzustand nicht bessert. Zusätzlich könne ein Präparat, das den Schlaf fördert, sinnvoll sein, da der Juckreiz der nächtlichen Erholung oft im Wege steht, führte die Expertin aus.
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