Das hilft gegen Skin Picking |
Juliane Brüggen |
12.08.2024 16:30 Uhr |
Die Technik der Entkopplung – entwickelt von Professor Steffen Moritz, Neuropsychologe – hat sich vor allem bei klar definierten Bewegungsmustern wie beim Nägelkauen, Nägelpulen oder Haareausreißen bewährt. Wieder geht es darum, eine Ersatzhandlung zu etablieren. Anders als beim Habit Reversal soll diese eine gewisse Ähnlichkeit mit dem zu verlernenden Verhalten aufweisen. Das heißt, die Bewegung wird zunächst wie gewohnt begonnen, dann aber mit einer schnellen, ruckartigen Bewegung umgelenkt.
Soll beispielsweise das Nägelkauen abtrainiert werden, geht die Hand zunächst wie gewohnt zum Mund, lenkt dann aber schnell zum Ohrläppchen ab. So wird der alte Verhaltenspfad durch einen neuen ersetzt und das schädliche Verhaltensmuster allmählich verlernt.
Um die Ersatzbewegung zu etablieren, üben Betroffene diese mehrmals am Tag bewusst und in typischen Situationen. Empfohlen werden jeweils zehn Wiederholungen mindestens dreimal am Tag.
Eine Variante der Entkopplung besteht darin, sich den ersten Teil der Bewegung vorzustellen und nur den zweiten Teil, also die ruckhafte Bewegung, durchzuführen, zum Beispiel das schnelle Ausstrecken des Arms mit gespreizten Fingern. Man spricht dann von Entkopplung in sensu.
Ausführliche Informationen zu verschiedenen körperbezogenen Impulskontrollstörungen und ihrer Behandlung finden Interessierte unter tricks-gegen-ticks.de