Das ist der giftigste Pilz Europas |
Für rund 90 Prozent der tödlichen Pilzvergiftungen ist der Grüne Knollenblätterpilz verantwortlich. / Foto: Adobe Stock/Jaroslav Machacek
Die Deutsche Leberstiftung verweist darauf, dass der Grüne Knollenblätterpilz für rund 90 Prozent der Todesfälle durch Pilzvergiftungen verantwortlich ist. Somit gilt er als einer der giftigsten Pilze, die in Europa zu finden sind. Wie Sie ihn erkennen und was im Notfall zu tun ist.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Mykologie ist der Pilz grünlich gefärbt, wobei die Farbe zum Rand hin ausbleichen kann. Der Hut des Pilzes ist anfangs halbkugelig, wird aber mit der Zeit flach und kann einen Durchmesser von bis zu 12 cm erreichen. Der Stiel ist bis zu 10 cm lang und etwa 2 cm dick. Ein weiteres auffälliges Merkmal ist der Geruch: Er erinnert an Kunsthonig oder eine süße Invertzuckercreme. Doch Vorsicht: Der Knollenblätterpilz wird oft mit essbaren Pilzen wie Champignons oder grünen Täublingen verwechselt, das kann fatale Folgen haben.
Wer Knollenblätterpilze gegessen hat, spürt die Vergiftungserscheinungen laut der Deutschen Leberstiftung erst nach mehreren Stunden. Tückisch: Bis dahin hat sich das Gift, die Amatoxine, bereits im ganzen Körper verteilt. Besonders gefährlich sind diese Gifte für Kinder und ältere Menschen.
Die häufigsten Beschwerden einer Vergiftung ähneln einer Magen-Darm-Infektion: Man fühlt sich unwohl, hat Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Innerhalb von 24 Stunden beginnen die Gifte, die Leber zu schädigen, was zu Blutgerinnungs- und Nierenfunktionsstörungen führen kann. Im schlimmsten Fall versagen lebenswichtige Funktionen der Leber, nur eine Lebertransplantation kann dann noch Leben retten.
Schon bei den ersten Anzeichen einer Vergiftung ist schnelle medizinische Hilfe gefragt: Dann sollte man sofort den Notarzt rufen oder ein Giftinformationszentrum kontaktieren. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wie auch die Pharmazeutische Zeitung stellt auf ihrer Webseite eine Liste mit den entsprechenden Giftnotrufen bereit.
Wichtig ist, keine eigenen Behandlungsversuche oder Hausmittel anzuwenden. Pilzreste und gegebenenfalls Erbrochenes sollte man aufbewahren und dem Arzt oder der Ärztin übergeben. Dies erleichtert die Diagnose und eine Behandlung.