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Alter, Vorerkrankung, Übergewicht

Das ist über die Covid-19-Risikofaktoren bekannt

Bei 80 Prozent der Infizierten Menschen verläuft eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 glimpflich. Sie entwickeln keine oder nur milde Symptome wie trockenen Husten und Fieber. Doch etwa 20 Prozent der Infizierten entwickeln Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge so schwere Verläufe, dass sie hospitalisiert werden müssen. Was sind die Risikofaktoren für einen solchen schweren Verlauf?
Christina Hohmann-Jeddi/dpa
08.06.2020  11:32 Uhr

Bluthochdruck

In der RKI-Liste findet sich auch Hypertonie als Risikofaktor. Einer großen Datenbasis aus den USA zufolge, die mehr als 24.000 Covid-19-Todesfälle in New York umfasst, ist die Hypertonie sogar mit 53 Prozent die am häufigsten vertretene Vorerkrankung überhaupt. Diese Häufung ist nicht verwunderlich, da Bluthochdruck in der Bevölkerung und vor allem bei älteren Menschen häufig auftritt.

Eine aktuelle Analyse zeigt jedoch, dass Hypertoniker tatsächlich ein erhöhtes Sterberisiko haben: In der retrospektiven Beobachtungsstudie von chinesischen Forschern um Chao Gao mit 2877 hospitalisierten Covid-19-Patienten aus Wuhan hatten Hypertoniker eine doppelt so hohe Mortalität wie Patienten ohne Bluthochdruck (»European Heart Journal«). Außerdem hatten hypertone Covid-19-Patienten ohne antihypertensive Therapie ein deutlich erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu Patienten unter einer Bluthochdruck-Therapie (7,9 versus 3,2 Prozent). Bei der Behandlung machte es der Untersuchung zufolge keinen Unterschied, ob die Patienten ACE-Hemmer oder andere Inhibitoren des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) erhalten hatten.

Übergewicht

Dieser Faktor rückt zunehmend ins Blickfeld der Mediziner. Eine ganze Reihe von Studien zeigt, dass eine Adipositas den Verlauf von Covid-19 verkomplizieren kann. So weist zum Beispiel  eine Untersuchung aus Frankreich einen Zusammenhang zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) und der Covid-19-Komplikationsrate nach. »Daraus geht klar hervor: Je höher der BMI ist, desto häufiger treten schwere Covid-19-Verläufe auf und desto häufiger sind Patienten auch gestorben«, erklärt Professor Dr. Jens Aberle, Endokrinologe am Hamburger Universitätsklinikum, gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Eine Theorie ist, dass das Immunsystem durch das Fettgewebe chronisch aktiviert und darüber zu dem bei einigen Covid-19-Patienten beobachteten Zytokinsturm beiträgt.

Diabetes

»Es sind bislang zu wenige Zusammenhänge mit Diabetes bekannt, um das Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung abschließend bewerten zu können«, sagt der Sprecher der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Professor Dr. Baptist Gallwitz. Statt Diabetes-Patienten pauschal als Risikogruppe einzustufen, plädiert der Tübinger Mediziner dafür, nach Alter und Vorerkrankungen zu differenzieren. Ältere Patienten mit Diabetes Typ 2 wiesen oft auch weitere Risikofaktoren auf. »Das sind sicher Patienten, die bei einer Coronavirus-Infektion ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben.« Bei einem gut eingestellten Diabetes Typ 1, der vor allem in der Kindheit auftritt, sei kein erhöhtes Risiko auszumachen. »Das Gleiche gilt auch für jüngere Menschen mit Typ 2 Diabetes ohne eine weitere Begleiterkrankung«, betont Gallwitz  gegenüber dpa.

Eine aktuelle französische Untersuchung zeigt das hohe Sterberisiko bei Diabetikern mit Covid-19. Von 1317 Patienten mit Diabetes, die wegen Covid-19 in ein Krankenhaus kamen, mussten 31,1 Prozent innerhalb von 7 Tagen auf die Intensivstation verlegt werden, 20,3 Prozent wurden beatmungspflichtig und 10,6 Prozent starben innerhalb dieses Zeitraums. Dabei war den Forschern zufolge ein erhöhtes Sterberisiko mit einem erhöhten BMI und schon vorliegenden Spätkomplikationen assoziiert, aber nicht mit einer schlechten Blutzuckereinstellung. Auch die Medikation scheint das Risiko nicht zu beeinflussen. 

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