Das Leben nach der Adipositas-OP |
Ihr Ratgeber räumt daher mit gängigen Vorurteilen auf, etwa indem er auf die (noch weiter zu erforschende) multifaktorielle Genese der Krankheit Adipositas eingeht, zu der genetische Faktoren, Hormonhaushalt, Erziehung, Lebensstil und auch die Verfügbarkeit hochkalorischer Lebensmittel zählen. Dass eine Adipositas-OP kein Zuckerschlecken ist, das man mal eben nebenbei macht, wird bei der Lektüre des Buches schnell klar. Bereits die Zeit bis zur Entscheidung für die Operation ist oft geprägt von vielen Abwägungen, Zweifeln oder kritischen Stimmen aus dem Umfeld.
»Da die Krankheit Adipositas selbst Mitverursacher vieler anderer Erkrankungen wie metabolisches Syndrom, obstruktive Schlafapnoe oder Krebs sein kann, gehört sie behandelt. Ich möchte Ratsuchende ermutigen, dabei ihren eigenen Weg zu gehen und diesen möglichst basierend auf einer aufgeklärten Entscheidung. Das Buch dient dabei als Orientierung. Die Adipositas-OP ist eine von mehreren Möglichkeiten abzunehmen, aber sie ist mit Risiken behaftet, eignet sich nicht für jeden und ist keine Garantie, sondern eine Chance, schlanker und gesünder zu werden«, betont Witt.
Konkret begleitet der Ratgeber durch alle Phasen rund um die Adipositas-OP – von der Entscheidung zur OP (oder dagegen), der Operation selbst und dem Leben danach inklusive Nachsorge, der seelischen Komponente und wie man einer Suchtverschiebung etwa zum Nikotin hin trotzen kann. Die einzelnen Kapitel enthalten neben Informationen im Fließtext Infokästen mit praktischen Tipps und die Rubrik »OP-Tagebuch« als Anregung zur Selbstreflexion sowie Rezepte für die Zeit direkt vor und nach der OP, Tipps für »das richtige Essen« inklusive schneller proteinreicher Energiequellen für zwischendurch, eine Tabelle proteinreicher Lebensmittel, die kohlenhydrat- und fettreichen vorzuziehen sind, sowie eine Übersicht zur vorbeugenden Supplementation von Vitaminen und Mineralstoffen.
Denn eine geringere Nährstoffaufnahme ist zwar einerseits das Ziel der Adipositas-OP, um Gewicht zu verlieren und ein niedrigeres Gewicht zu halten. Andererseits droht der Körper dadurch zu wenig Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen. »Diese müssen strikt – bei den meisten OP-Varianten lebenslang – supplementiert werden, sonst können Mangelfolgeerscheinungen wie bröckelnde Zähne, Osteoporose oder schlechteres Sehen auftreten«, warnt Witt.