Das sind die Forderungen der Adexa |
Im Februar wird ein neuer Bundestag gewählt. / © Getty Images/imageBROKER/Stephan Goerlich
Die Ampel-Koalition ist gescheitert und planmäßig soll am 23. Februar 2025 ein neuer Bundestag gewählt werden. Viele gesundheitspolitische Vorhaben der alten Regierung liegen auf Eis. Doch gerade im Bereich der Apotheken gibt es enormen Handlungsbedarf. Allein in den drei Ampel-Jahren schlossen nach Angaben der ABDA 7 Prozent der deutschen Apotheken.
Die Apothekengewerkschaft Adexa hat daher in einem Positionspapier zur Bundestagswahl sechs Forderungen für eine »starke und zukunftssichere Apothekenlandschaft« formuliert. Für die Gewerkschaft ist es entscheidend, dass die nächste Bundesregierung die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und die Stärkung der Apotheken in den Mittelpunkt ihrer Gesundheitspolitik stellt.
Die Gewerkschaft betont, dass eine zukunftsfähige Apothekenlandschaft nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Interessenvertretungen erreicht werden könne. Die geforderten Maßnahmen seien eine notwendige Investition in die Gesundheit und Versorgungssicherheit der Bevölkerung.
Dies sind die Forderungen der Adexa im Wortlaut:
Forderung: Bessere Rahmenbedingungen und faire Gehälter zur langfristigen Steigerung der Attraktivität des Berufsfelds und zur Sicherstellung des beruflichen Nachwuchses.
Begründung: Um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und erfahrene Mitarbeiter im Beruf zu halten, müssen Apotheken als attraktive Arbeitsplätze gestaltet werden. Dies beinhaltet neben der Vergütung auch die Vereinfachung der Arbeitsprozesse und die Reduzierung der bürokratischen Last.
Forderung: Eine Personalzulage für Apothekenangestellte, um die Vergütung den gestiegenen beruflichen Anforderungen anzupassen und den Beruf attraktiver zu machen.
Begründung: Apothekenangestellte tragen eine hohe Verantwortung bei der Versorgung der Bevölkerung und sind zunehmend belastet. Eine Personalzulage stärkt die Verhandlungsspielräume in Tarifverhandlungen und verbessert die wirtschaftlichen Anreize, um qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten.
Forderung: Eine Modernisierung der Approbationsordnung (AAppO) zur Anpassung an die aktuellen Anforderungen und Entwicklungen in Pharmazie und Gesundheit.
Begründung: Die seit über 20 Jahren unveränderte Approbationsordnung für Apotheker:innen bedarf einer Reform, um die patientenorientierte Pharmazie stärker zu integrieren. Entwicklungen in Pharmazie und Medizin sowie neue EU-Richtlinien machen eine umfassende Anpassung notwendig, um den Beruf zukunftssicher zu gestalten – auch innerhalb Europas.
Forderung: Dauerhafte Entbürokratisierung der Apothekenarbeit, basierend auf den Erfahrungen der Corona-Pandemie.
Begründung: Vereinfachte Prozesse und Entscheidungsfreiheiten, die während der Pandemie eingeführt wurden, führten zu einer deutlichen Entlastung der Apothekenmitarbeiter und verbesserten gleichzeitig die Versorgung der Patientinnen und Patienten. Eine dauerhafte Entbürokratisierung würde eine effiziente Arbeitsumgebung sichern.
Forderung: Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung und Sicherung der Vor-Ort-Apotheken, insbesondere in ländlichen Regionen.
Begründung: Die Vor-Ort-Apotheken sind eine unverzichtbare Säule des Gesundheitssystems. Die Abschaffung von Rabattverträgen und Null-Retaxationen sowie die Flexibilisierung der Filial-Öffnungszeiten, aber auch eine dynamisierte Honorierung, würden die wirtschaftliche Stabilität und die Verfügbarkeit der Apotheken langfristig sichern und das Angebot präventiver Maßnahmen zur Entlastung des Gesundheitssystem ermöglichen.
Forderung: Abschaffung des Schulgeldes und Einführung einer Ausbildungsvergütung für PTA sowie eine gezielte Förderung für die Berufe PTA und PKA.
Begründung: PTA und PKA leisten einen zentralen Beitrag zur Apothekenarbeit. Attraktive Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sind entscheidend, um diese Berufsgruppen zu stärken und langfristig in Apotheken zu integrieren. Für PTA müssen die Aufstiegschancen durch Weiterbildung und/oder ein Aufbaustudium verbessert werden. Eine bessere Vergütung der Apotheken wiederum ist notwendig, um die Berufsgruppe PKA dauerhaft und deutlich spürbar aus dem Mindestlohnniveau herauszuheben.