Das Superfood der Inka |
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die Sicherheit von macahaltigen Produkten untersucht. Die Experten fanden nur wenige Studien, die sie für eine gesundheitliche Bewertung heranziehen konnten. Eine unbedenkliche Verzehrsmenge in Lebensmitteln und NEM konnte das Gremium nicht ableiten. Die in Maca-Extrakten enthaltene (1R,3S)-1-Methyl-1,2,3,4-tetrahydro--carbolin-3-carbonsäure (MTCA) könnte mutagen wirken. Wegen MTCA warnen einige Behörden vor Gesundheitsrisiken beim Verzehr pulverisierter Maca-Wurzel. Dem wird entgegengehalten, dass MTCA durch Kochen deaktiviert wird.
Da die indigene Bevölkerung bestimmter Regionen Südamerikas Maca seit Langem als Lebensmittel nutzt, ist wohl nicht von ernsthaften Nebenwirkungen erhitzter Wurzel auszugehen. Dem entsprechen auch die wenigen Daten aus Humanstudien. In einer Untersuchung mit 30 Männern, die zwölf Wochen lang täglich 1,5 g, 3 g Maca oder Placebo konsumierten, wurden keine von der Placebogruppe abweichenden unerwünschten Wirkungen beobachtet. Allerdings war es auch nicht das Ziel der Studie, unerwünschte Wirkungen zu erfassen.
In einigen Tierversuchen sind nach Zufuhr von Maca Effekte auf die Geschlechtsorgane beobachtet worden und dass Inhaltsstoffe in Interaktion mit Hormonwirkungen treten könnten. Daraus ließen sich unerwünschte Wirkungen ableiten, allerdings fehlen bislang dafür Belege beim Menschen. Zudem ist zu beachten, dass sich die Untersuchungsergebnisse aus den Tierversuchen zum Teil widersprechen und die Daten mitunter nur aus einer Studie stammen oder mit nur einer Farbvarietät von Maca erzielt wurden. Die Maca-Zufuhr lag darüber hinaus teilweise deutlich über den Mengen, die Verbraucher über NEM einnehmen. Hier werden meistens Verzehrsmengen von täglich zwischen 600 und 2400 mg (8,5 bis 34 mg/kg KG/Tag) empfohlen.
Dennoch sollten die Hinweise, dass Maca oder Maca-Zubereitungen möglicherweise auf Geschlechtsorgane einwirken und/oder in Interaktionen mit Hormonen treten könnten, ernst genommen werden und weitere diesbezügliche Untersuchungen sind wünschenswert. Zu prüfen ist auch, inwiefern verschiedene Farbvarietäten möglicherweise unterschiedliche Wirkungen und Nebenwirkungen hervorrufen. Unklar ist zudem, wie unterschiedliche Extraktionsmittel bei der Herstellung von Maca-Extrakten die Effekte im Menschen beeinflussen. Solange der Kenntnisstand noch eher gering ist, sehen Verbraucher besser davon ab, Maca-NEM zu konsumieren. Bei Potenzproblemen oder Wechseljahrsbeschwerden gibt es bewährte Therapien, von denen einige sogar rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind.