Dehydrierung bei älteren Menschen vermeiden |
Manche Patienten bemerken die Symptome von Dehydration dem gelernten Krankenpfleger zufolge zwar, führen sie aber nicht auf das wenige Trinken zurück. Wenn es mehr als 30 Grad Celsius warm werde, gebe es für die Patienten von Rössner und ihren Kolleginnen daher eine kleine Gedächtnisstütze: »Wir geben unseren Mitarbeitern entsprechend gestaltete Flaschen als Eye-Catcher für die Menschen mit, damit sie daran denken, mehr zu trinken.« Auf dem blau-orangenen Etikett der Wasserflaschen steht »Achten Sie auf sich!« oder »Trinken Sie mehr!«. Außerdem stehen auf den Flaschen weitere Tipps und für den Notfall die Nummer der Diakonie Schöneberg.
Damit das Pflegepersonal die Symptome frühzeitig erkennt, hat Nehls vergangenes Jahr einen Hitzemaßnahmenplan entwickelt. Das rund 30 Seiten lange Dokument listet unter anderem Merkmale auf, die auf Gesundheitsprobleme hinweisen. Dazu zählen etwa Kurzatmigkeit, plötzliche Verwirrtheit, Erbrechen oder Schwächegefühl. Es werden pflegerische Maßnahmen wie leichte Kleidung, keine dicken Decken, wenig Sonneneinstrahlung oder etwa Tipps für die Küche (kalte Suppe, wasserreiches Obst, Lieblingsgetränke) und die richtige Belüftung aufgelistet. Außerdem werden den Mitarbeitern Tipps für den eigenen Hitzeschutz an die Hand gegeben. Ab kommendem Jahr solle das Thema fest in das Fortbildungsprogramm integriert werden.
Auch wenn Rössner nicht müde wird, Wasserflaschen aufzustellen, Lieblingsgetränke zuzubereiten und mit Wasser oder Kaffee anzustoßen, weiß sie: »Wir können die Menschen nicht zum Trinken zwingen.« Durch gutes Zureden klappe es aber meistens. Wenn sich ein Patient in einem brenzlichen Zustand befinde, müsse im Notfall der Arzt gerufen werden. Aber: »So einen Fall hatte ich bisher Gott sei Dank noch nicht.«