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Mehr als nur dicke Lippe

Der Clan der Herpesviren

Aus der Familie der Herpesviren kennt man vor allem den Erreger des Lippenherpes. Doch außer ihm treiben weitere Verwandte im Körper des Menschen ihr Unwesen. Einmal eingenistet, bleiben sie für immer – und sind dabei alles andere als harmlos.
AutorKontaktEdith Schettler
Datum 11.01.2021  08:30 Uhr

Erstinfektion unbemerkt

Ebenso allgegenwärtig wie Herpes-Simplex-Viren sind die Cytomegalie-Viren (CMV), mit denen in Deutschland 40 Prozent der Erwachsenen und in Entwicklungsländern 90 Prozent infiziert sind. Die Erstinfektion verläuft symptomlos und wird von den Betroffenen so gut wie nicht bemerkt. Erst während einer Schwangerschaft können Probleme durch eine Infektion des Ungeborenen entstehen. Ähnlich wie das Zika-Virus verursacht das Cytomegalie-Virus eine Mikrozephalie und schädigt das Innenohr. Auch bei Transplantationen von Organen eines CMV-positiven Spenders auf einen CMV-negativen Empfänger kann es Komplikationen geben, ebenso bei einer Übertragung von Knochenmark eines CMV-negativen Spenders auf einen CMV-positiven Empfänger. In beiden Fällen ist das Immunsystem auf das Virus nicht vorbereitet, was eine ungebremste Virenvermehrung im Empfänger zur Folge hat. Klinisch manifestiert sich diese in Form einer Hepatitis, Pneumonie oder Meningoenzephalitis.

Die Humanen Herpesviren HHV-6A, -6B und -7 verursachen bei Kleinkindern das Dreitagesfieber, wobei die Infektion mit HHV-7 schwerer verläuft als mit den HHV-6-Spezies. Die Kinderkrankheit beginnt mit einem drei bis fünf Tage andauernden Fieber und respiratorischen Symptomen. Nach dem Abklingen der ersten Phase, die bei manchen Kindern auch unbemerkt bleibt, erscheint ein Exanthem an Brust, Bauch und Rücken, das ebenfalls nach drei Tagen wieder verschwindet. Komplikationen wie Fieberkrämpfe und ein Fatigue-Syndrom sind sehr selten.

Potenziell krebserregend

Das Epstein-Barr- und das Kaposi-Sarkom-assoziierte Virus befallen ausschließlich B-Lymphozyten und stellen potenzielle Onkoviren dar. Das Epstein-Barr-Virus ist eines der am weitesten verbreiteten Viren, mit ihm haben sich 95 bis 98 Prozent aller 50-Jährigen weltweit im Laufe ihres Lebens infiziert. Das auch als »Kissing Disease« bekannte Pfeiffer´ sche Drüsenfieber verbreitet sich vor allem unter jungen Leuten rasch über den Speichel. Je älter der Patient bei Erstkontakt ist, desto schwerer verläuft die Erkrankung mit Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Lymphknotenschwellungen und einer Vergrößerung der Milz. Spätfolgen der Infektion können maligne Lymph-Tumore oder das Nasopharynxkarzinom sein.

Das Kaposi-Sarkom-assoziierte Virus kommt vor allem in Afrika vor. Es verursacht in immunsupprimierten Patienten das Kaposi-Sarkom mit knotigen Tumoren unter der Haut und in inneren Organen. Da der Anteil von HIV-positiven Patienten in der afrikanischen Bevölkerung relativ hoch ist, ist dort das Kaposi-Sarkom häufig zu sehen. Südlich des Äquators nimmt die Krankheit einen sehr aggressiven Verlauf.

Die humanpathogenen Herpesviren begleiten den Menschen schon seit Millionen von Jahren und haben sich entsprechend gut an ihn angepasst. Sie können sein Immunsystem perfekt täuschen. Deshalb ist die Entwicklung von weiteren entsprechenden Impfstoffen eine wichtige Aufgabe für die Virenforschung. 

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