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Pica-Syndrom 

Der Hunger auf Ungenießbares

Das Pica-Syndrom gilt unter den Essstörungen als ungewöhnlicher Sonderling. Im Gegensatz zu den gut bekannten Formen Magersucht und Bulimie steht bei ihm nämlich nicht die Menge, sondern eindeutig das »Was« im Vordergrund.
AutorKontaktCarina Steyer
Datum 06.07.2020  09:30 Uhr

Parasitosen und Nährstoffmangel

Auffällig wird das Pica-Syndrom häufig erst, wenn daraus gesundheitliche Komplikationen resultieren. Je nach Art und Menge der verzehrten Substanzen fallen diese unterschiedlich aus. Das Essen von Erde, Lehm oder anderen in der Natur vorkommenden Materialien kann eine Infektion mit Darmparasiten (Spulwürmer, Peitschenwürmer, Toxoplasma gondii) nach sich ziehen. Beim Verzehr von Holz können sich kleine Holzsplitter so stark zwischen den Zähnen verkeilen, dass der Betroffene sie nicht alleine entfernen kann. In Folge können Verletzungen des Zahnfleischs sowie Entzündungen und Geschwüre auftreten.

Auch andere harte Gegenstände wie zum Beispiel Steine können Schäden an Zähnen und Zahnfleisch sowie Verletzungen im Mund-Rachen-Bereich verursachen. Langfristig kann der Konsum ungenießbarer Substanzen zu Resorptionsstörungen mit entsprechenden Mangelerscheinungen und charakteristischen Beschwerden führen. So zieht der anhaltende Verzehr von Erde oder Stärke in der Regel eine Eisenmangelanämie mit eingerissenen Mundwinkeln und einer brennenden Zunge nach sich.

Knäuel aus Dingen

Viele Pica-Betroffene werden mit unerklärlichen Magen-Darm-Beschwerden wie wiederkehrenden Bauchschmerzen, starkem Erbrechen, Appetit- und Gewichtsverlust bei einem Arzt vorstellig. Auslöser kann der Verzehr von scharfkantigen oder spitzen Objekten sein, die schwere Schleimhautverletzungen im Magen-Darm-Trakt hervorgerufen haben. Auch Perforationen der Darmwand treten auf, die wiederum eine Bauchfellentzündung nach sich ziehen können. Bei anhaltendem Konsum von unverdaulichen Materialien wie Haaren, Schnüren, Pflanzenfasern, Wolle oder ähnlichem können sich diese im Magen und Darm zu einem Knäuel verschlingen, dass nicht mehr weiter transportiert wird und sich mit der Zeit immer weiter vergrößert. Diese sogenannten Bezoare können Blutungen, Geschwüre, eine Blinddarmentzündung oder einen Darmverschluss verursachen. Im schlimmsten Fall sterben betroffene Darmteile ab. Bezoare müssen entfernt werden. Dies geschieht, je nach Größe, endoskopisch oder mit einer offenen Operation.

Nicht alle von Pica-Betroffenen verzehrten Stoffe sind harmlos. So kann der Konsum von Erden, die mit Blei oder Quecksilber belastet sind, entsprechende Vergiftungen nach sich ziehen. Eine chronische Quecksilbervergiftung äußert sich unter anderem durch Durchfall, Müdigkeit, Zahnfleischentzündungen und mit einer erhöhten Speichelproduktion. Obwohl bleihaltige Farben heute nicht mehr erhältlich sind, finden sich auf alten Möbeln unter Umständen noch welche. Werden sie abgekratzt und gegessen, droht eine Bleivergiftung mit Müdigkeit, Atemproblemen oder Schwindel. Nikotinvergiftungen finden sich in der Regel bei Kindern nach dem Konsum von Zigaretten und gehen mit starkem Erbrechen einher.

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