| Caroline Wendt |
| 24.11.2025 12:00 Uhr |
Neben Medikamenten und Operationen berücksichtigt die aktualisierte Leitlinie auch nicht medikamentöse Verfahren deutlich stärker. Sie sollen multimodal – also kombiniert und aufeinander abgestimmt – eingesetzt werden.
Da viele Patientinnen unter psychischen Belastungen leiden – etwa durch chronische Schmerzen, Begleiterkrankungen oder einen unerfüllten Kinderwunsch –, erhalten psychotherapeutische Verfahren wie kognitive Verhaltenstherapie oder Schmerzbewältigungstraining mehr Gewicht. Auch Entspannungsverfahren wie progressive Muskelrelaxation, autogenes Training und Atemtechniken sind jetzt fester Bestandteil des Analgesiekonzepts. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Gynäkologie, Schmerzmedizin, Psychotherapie und Physiotherapie wird ausdrücklich empfohlen.
Neu aufgenommen in die Leitlinie wurden auch Verfahren wie Yoga und anaerobes Training. Sie können helfen, Menstruationsschmerzen zu lindern. Eine Ernährungsberatung wird besonders dann empfohlen, wenn die Endometriose den Darm betrifft. Ergänzend kommen auch Akupunktur, transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) und vaginale Elektrostimulation infrage. Bei sexuellen Beschwerden sollte zudem eine sexualmedizinische Beratung angeboten werden.
Viele Patientinnen fühlen sich mit ihrer Erkrankung allein und unverstanden. Die Leitlinie betont daher erstmals, wie wichtig der Austausch mit anderen Betroffenen ist. Selbsthilfegruppen können helfen, die psychischen Belastungen zu mindern und die Fähigkeit zu stärken, Beschwerden eigenständig zu bewältigen – also das Selbstmanagement zu verbessern.