Die Anti-Streifen-Strategie |
Zentrale Bausteine im Rundum-Pflegeprogramm sind eine ausgewogene Ernährung, leichter Sport und regelmäßige Massagen mit hochwertigen Pflegeölen oder speziellen Cremes für Schwangerschaftsstreifen. Eine gesunde Ernährung hilft auch dabei, nicht zu schnell und zu viel zuzunehmen; 10 bis 12 Kilogramm liegen im normalen Bereich. Für ein gesundes Bindegewebe sollte die Ernährung reich an basischen Substanzen (viel frisches Obst und Gemüse) und Ballaststoffen sein. Eine eiweißreiche Kost mit viel Vitamin C und Provitamin A fördert die Dehnfähigkeit des Gewebes. Regelmäßige Bewegung in Form von Schwangerschaftsgymnastik oder Schwimmen stärkt überdies die Muskulatur, was im Gegenzug das Bindegewebe entlastet.
Das Bindegewebe wird auch unterstützt durch die langfristige Einnahme der Schüssler Salze Nr. 1, Calcium fluoratum, und Nr. 11, Silicea. Calcium fluoratum hilft elastischem Gewebe, sich ausreichend dehnen und auch wieder zusammenziehen zu können. Silicea ist an der Vernetzung von Proteinen beteiligt und strafft dadurch die Struktur im Bindegewebe. In Kombination eingenommen, sollen – glaubt man der Schüßler-Theorie -die richtigen Impulse für Aufbau und Vernetzung der Strukturen des Bindegewebes gesetzt werden. Äußerlich können die dazu passenden Lotionen angewandt werden, von denen je ein erbsengroßes Stück auf die Handinnenfläche gegeben wird und damit die betroffenen Hautstellen ein- bis zweimal täglich eingerieben werden.
Für das regelmäßige Verwöhnprogramm von Bauch, Brust und Oberschenkeln eignen sich stark lipidhaltige Zubereitungen, wie Körperöle oder spezielle Cremes für Schwangerschaftsstreifen. Als Lipidkomponente eignen ich etwa Jojobaöl, Mandelöl, Aocadoöl oder Vitamin-E-haltiges Weizenkeimöl, genauso wie Sheabutter. Das fördert die Durchblutung und sorgt für Elastizität (wie frei Öl® Massageöl für Schwangere , Bio-Oil®, HiPP® Mamasanft Massageöl, Vichy Schwangerschaftsstreifen Creme, Eucerin Dehnungsstreifen-Pflegeöl oder Weleda Schwangerschaftsstreifen Pflegeöl). Teilweise findet man flavonoidreiche Pflanzenextrakte, die auf die Syntheseleistung der Fibroblasten wirken sollen können (wie Mifarma Creme gegen Schwangerschaftsstreifen, Biovergetures® Gel-Creme von Biotherm, Phytolastil® Saluté von Lierac).
Die Körperpflege kombiniert die Schwangere am besten mit einer Bürsten- oder Zupfmassage. Das lockert das Bindegewebe. Bei Letzterer wird die Haut an den Problemzonen mit zwei Fingern angehoben, durchgeknetet und wieder losgelassen. Etwa drei bis zwei Wochen vor dem Geburtstermin sollte die Massage nur noch sehr sanft ausfallen, um keine Wehen zu initiieren. Auch eine kalte Dusche strafft die Haut. Zusätzlich sorgen kreisende Bewegungen mit einem Luffa-Handschuh für eine gute Durchblutung.
Nicht wenigen Schwangeren macht mit größer werdendem Umfang ein unangenehmes »Bauchjucken« zu schaffen. Die übermäßige Dehnung und die Hormonumstellung lassen die Haut trocken werden und setzen sie unter Spannung. Auch der Volksmund weiß: »Erst juckt’s, dann reißt’s.« Eine rückfettende Pflegecreme schafft dem Juckreiz Abhilfe. Ist der Juckreiz sehr stark, empfehlen sich leichtere Lotionen wie Hydrogele oder Lotionen, bei sehr trockener Haut ist eine reichhaltigere Rezeptur sinnvoll. Am besten verzichtet man aufgrund eines gewissen Kontaktallergierisikos auf ätherische Öle, auf Duftstoffe und auf Substanzen aus Korbblütlern wie Calendula oder Arnika. Zubereitungen, die Harnstoff oder Polidocanol enthalten, hemmen den Juckreiz direkt und dürfen auch in der Schwangerschaft verwendet werden. Aloe vera oder Menthol kühlen zusätzlich.