Wer eine unauffällige erste Darmspiegelung hat, kann zehn Jahre Ruhe vor der nächsten Früherkennungsuntersuchung haben. / © Getty Images/PonyWang
Darmkrebs gehört zu den Tumoren, die sich vergleichsweise leise entwickeln, oft über Jahre und lange Zeit ohne nennenswerte Beschwerden. Umso wichtiger ist eine von vielen gefürchtete Untersuchung, die frühe Veränderungen sichtbar macht, bevor sie lebensbedrohlich werden: die Darmspiegelung. Sie ermöglicht dem Gastroenterologen einen direkten Blick auf die Schleimhaut des Dickdarms und ist die wichtigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs. Polypen, die als Krebsvorstufen gelten, kann der Arzt bei der Untersuchung gleich entfernen.
Für das Apothekenteam ist das Thema in mehrfacher Hinsicht relevant. Es berät Patienten bei der Vorbereitung, klärt über Abführmittel auf und hilft, Ängste und Vorurteile abzubauen. Dabei ist es wichtig, auf den hohen Nutzen hinzuweisen. Studien zeigen, dass durch eine einmalige Darmspiegelung die Zahl der Erkrankungen wie auch die Sterblichkeit deutlich reduziert werden. Über zehn Jahre hinweg erkranken je nach Alter bis zu 13 von 1000 Männern weniger, und bis zu 4 von 1000 sterben nicht an Darmkrebs, weil der Krebs gar nicht erst entsteht oder sehr früh erkannt wird. Die Untersuchung selbst ist gründlich. Wer eine unauffällige erste Untersuchung hat, kann zehn Jahre Ruhe vor der nächsten Früherkennungsuntersuchung haben.
Behandlungsbedürftige Komplikationen sind zwar selten, kommen aber vor. Bei 2 bis 3 von 1000 Darmspiegelungen treten Blutungen auf, meist in Zusammenhang mit einer Polypenentfernung. Schwerwiegendere Ereignisse wie ein Darmdurchbruch sind sehr selten (weniger als 1 pro 1000 Untersuchungen), können dann aber lebensbedrohlich sein und müssen sofort ärztlich behandelt werden. Schließlich hat auch die Darmspiegelung Grenzen. Etwa 5 Prozent der Tumoren werden übersehen, vor allem sehr kleine oder flache Befunde oder wenn der Darm nicht vollständig sauber ist.