Die fünf Weisen im Juni |
Sven Siebenand |
23.06.2021 16:00 Uhr |
Der fünfte neue Wirkstoff, Tagraxofusp, ist in Elzonris® von Stemline enthalten. Das Arzneimittel wird zur Behandlung der blastischen plasmazytoiden dendritischen Zellneoplasie (BPDCN), einer Art von Blutkrebs, verwendet. BPDCN tritt typischerweise im Knochenmark und/oder in der Haut auf. Tagraxofusp ist der erste zugelassene Arzneistoff für die Behandlung dieser Erkrankung.
Tagraxofusp setzt sich aus dem Diphtherietoxin und dem Protein Interleukin-3 zusammen. Der Interleukin-3-Anteil bindet an Rezeptoren, die in einer hohen Anzahl auf BPDCN-Zellen zu finden sind. Danach wird der Arzneistoff in die Zelle aufgenommen. Im Inneren wird das Toxin freigesetzt, das die Krebszelle dann abtötet.
Die empfohlene Dosis beträgt 12 µg/kg Körpergewicht, die einmal täglich für die Dauer von 15 Minuten über eine Infusion gegeben wird. Elzonris wird an den ersten fünf Tagen von jeweils 21- tägigen Zyklen gegeben. Der erste Zyklus wird in einem Krankenhaus verabreicht, weitere können ambulant erfolgen. Etwa eine Stunde vor jeder Infusion sollten die Patienten Antihistaminika, ein Kortikosteroid und Paracetamol erhalten, um das Risiko allergischer Reaktionen zu senken.
Sehr häufige Nebenwirkungen von Elzonris sind zum Beispiel niedrige Albuminspiegel im Blut, erhöhte Transaminase-Werte, verminderte Zahl der Blutplättchen, Übelkeit, Müdigkeit und Fieber. Auch ein Kapillarlecksyndrom, eine unvorhersehbare, lebensbedrohliche Nebenwirkung, die durch kleine undichte Blutgefäße entsteht, ist sehr häufig beobachtet worden.