Die Geschichte der Menstruation |
Heute ist der Markt an Menstruationsprodukten so breit gefächert und umfangreich wie nie zuvor. Mädchen und Frauen können theoretisch nicht nur zwischen verschiedenen Menstruationsartikeln, sondern auch zwischen Ein- und Mehrwegprodukten, unterschiedlichen Materialien und Preisklassen wählen. In der Praxis sieht das oft jedoch noch anders aus. Nach wie vor gibt es Länder, in denen Menstruationsartikel nicht für alle Mädchen und Frauen zugänglich sind. Das Einsetzen der Periode ist noch immer ein Grund, nicht am Schulunterricht teilzunehmen oder diesen gänzlich abzubrechen.
In Deutschland hat nach Angaben der Organisation Plan International knapp jede vierte menstruierende Frau Schwierigkeiten, Periodenprodukte zu finanzieren. Die Zahl der Frauen, die aus finanziellen Gründen das Wechseln von Binden und Tampons herauszögern, liegt laut einer Studie der Organisation bei 12 Prozent. Bei den unter 24-Jährigen sind es sogar 18 Prozent.
Hochgerechnet auf das ganze Leben müssen Frauen für Menstruationsartikel rund 3400 Euro ausgeben. Eine geschlechtsspezifische finanzielle Mehrbelastung, die zunehmend kritisiert wird und die Forderung nach kostenlosen Periodenprodukten laut werden lässt. Als erstes europäisches Land ist Schottland dem nachgekommen und hat Bildungs- und städtische Einrichtungen gesetzlich dazu verpflichtet, kostenlose Periodenprodukte zur Verfügung zu stellen. Auch in Deutschland finden sich bereits einige Städte wie Tübingen oder Würzburg, die diesem Beispiel folgen. Die Erfahrungen aller Beteiligten sind in der Regel positiv.