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Kot im Tresor

Die Rettung der Darmbakterien

Ein Eisschrank voller Kot – das ist der Grundstein für ein ehrgeiziges Projekt: Schweizer Wissenschaftler wollen einen Tresor für Darmbakterien aus aller Welt anlegen. Doch die Zeit drängt.
dpa
05.01.2024  10:00 Uhr

Mit dem Einfrieren von menschlichem Kot gegen den Schwund der Artenvielfalt? So ein Projekt ist in der Schweiz angelaufen. Dabei geht es diesmal nicht um die dramatische Entwicklung in der Natur, wo unzählige Pflanzen- und Tierarten verschwinden: Denn bedroht ist auch die Artenvielfalt im Menschen. »Wir haben festgestellt, dass wir die Biodiversität im Darm verlieren«, sagt der medizinische Mikrobiologe Adrian Egli von der Universität Zürich der Nachrichtenagentur dpa. »Im Amazonas gibt es viel mehr Vielfalt im Vergleich zur westlichen Bevölkerung. Das hat mit Stress, mit Antibiotika und auch mit der Ernährung zu tun.«

Welchen Schatz jeder in sich trägt, macht Egli mit einem Vergleich deutlich: »In einem Gramm Stuhl befinden sich tausend Milliarden Bakterien, 125-mal so viel wie Menschen auf dem Planeten«, sagt er. »Unglaublich, wenn man bedenkt, was da in einem lebt.« In einem Menschen kommen dabei zwischen 300 bis 500 verschiedene Arten vor.

Tresor wie für Pflanzensamen

In einem internationalen Projekt soll nun gerettet werden, was noch zu retten ist: mit einem riesigen Tresor für menschlichen Kot, dem »Microbiota Vault« – ähnlich dem Saatgut-Tresor auf Spitzbergen, wo Samen etlicher Sorten von Nahrungspflanzen aufbewahrt werden. In einer speziellen Lösung können Bakterien Jahrzehnte überleben, wie Egli sagt.

Derzeit steckt die Erforschung der Darmflora noch in den Kinderschuhen. »Womöglich können aus der Erkenntnis zum Mikrobiom Therapien entwickelt werden, um Übergewicht, Diabetes, rheumatische Krankheiten oder chronische Darmentzündungen positiv zu beeinflussen«, so Egli. Zum Mikrobiom gehören auch Pilze und Viren, aber Bakterien sind besonders wichtig, weil sie viele bedeutsame Stoffwechseleigenschaften haben.

Bakterien in Glastellern

Zürich, Gloriastraße, Universität Zürich: In Adrian Eglis Labor hantieren Leute in weißen Kitteln mit allerlei sterilem Werkzeug und Gerät. Auf dem Tisch liegen Petrischalen, kleine durchsichtige Glasteller mit Inhalt. Was Labormanagerin Diana Albertos Torres inspiziert, sind Bakterien, die sie aus Stuhlproben gewonnen hat.

Für das ungeübte Auge sind auf der roten Agarplatte nur kleine Punkte zu erkennen. Torres weiß, dass es sich wohl um Pseudomonas aeruginosa handelt, ein Bakterium, das unter anderem Lungenentzündungen verursacht. Gefahr bestehe aber nicht. »Nein, Bakterien springen nicht aus der Schale raus«, beruhigt Torres lachend. Im Labor wird unter den nötigen Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet.

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