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Verdächtige Bakterien

Die Rolle des Mikrobioms bei Darmkrebs

Ungleichgewichte in der Bakteriengemeinschaft des Mikrobioms werden heute mit vielen Krankheiten in Verbindung gebracht. Das gilt auch für Darmkrebs und könnte erklären, warum immer mehr junge Menschen betroffen sind.
AutorKontaktCarina Steyer
Datum 26.08.2025  08:00 Uhr

Verschiedene Mechanismen

Anhaltende Entzündungen in der Darmschleimhaut können wie andere chronische Entzündungen das Krebsrisiko erhöhen. Zurückzuführen ist dies auf die permanenten Bemühungen des Körpers, das betroffene Gewebe zu reparieren. Dieser Vorgang beinhaltet eine erhöhte Zellteilung, was wiederum das Risiko von Mutationen sowie die Entstehung und das Wachstum von Tumorzellen erhöht. 

Eine weitere Theorie ist derzeit, dass die Erzeugung einer immununterdrückenden Umgebung durch bestimmte Bakterien die Wachstumsbedingungen für Tumoren optimiert. Zudem weisen Studien daraufhin, dass einige Bakterien des Mikrobioms direkt Krebs-fördernde Mutationen in menschlichen Körperzellen verursachen können. So berichten Wissenschaftler der University of California in einer im Fachmagazin Nature erschienenen Studie, dass sie in den Darmkrebsproben junger Betroffener häufiger Erbgutveränderungen durch Polyketidsynthase-tragende Escherichia coli Bakterien beziehungsweise den von ihnen produzierten Giftstoff Colibactin nachweisen konnten.

Über das Ausmaß der krebserregenden Wirkung Colibactin-erzeugender E. coli-Stämme lässt sich derzeit keine Aussage treffen. Zwar konnten weitere Studien zeigen, dass die Bakterien vermehrt bei Menschen mit Dickdarmkrebs anzutreffen sind, sie können aber auch bei vielen gesunden Menschen nachgewiesen werden.

Einiges deutet daraufhin, dass das Verhalten der Bakterien Auswirkungen auf ihren Einfluss in der Krebsentstehung haben könnte. Während einige Colibactin-erzeugende E. coli-Stämme nur in der Schleimschicht des Darms anzutreffen sind und wenige Mutationen verursachen, docken andere direkt an Darmzellen an und dringen in tiefe Gewebeschichten vor. Im Tierversuch mit Mäusen konnte gezeigt werden, dass Krebserkrankungen durch das Vorkommen von E. coli-Stämmen, die in tiefe Gewebeschichten vordringen, häufiger auftreten.

Bekannt ist außerdem, dass Colibactin neben der Erbgutschädigung in der Lage ist, schlafende virale Gene im menschlichen Genom zu aktivieren und damit Mutationen zu fördern, die zu einer Krebserkrankung führen können. 

Ein weiterer für die Forschung interessanter Kandidat ist Fusobacterium nucleatum. Das in Darm und Mundhöhle anzutreffende Bakterium könnte nicht nur an der Entstehung von Darmkrebs beteiligt sein, sondern auch an der Metastasierung der Tumoren. So konnte ein Team um Susan Bullman von der Harvard Medical School in Boston bei einem Darmkrebserkrankten nachweisen, dass der identische Bakterienstamm von Fusobacterium nucleatum sowohl im Darmkrebstumor als auch in entstandenen Lebermetastasen ansässig war. 

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