Die Vielfalt verstehen |
Wie viele trans* Menschen es gibt, lässt sich statistisch schwer erheben. Die Gründe liegen zum einen an uneinheitlichen trans* Definitionen (siehe Kasten) und zum anderen an fehlenden Messinstrumenten. Dennoch gibt es Schätzungen. So geht die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti) davon aus, dass etwa 0,6 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland trans* sind.
Viele von ihnen erleben in ihrem alltäglichen Umfeld massive Diskriminierung in Form von Drohungen, Ausgrenzung, sozialem Ausschluss, Spott, Beleidigungen oder Gewalt. Ein großer Teil hat auch im Gesundheitssystem bereits negative Erfahrungen gemacht. Damit die Apotheke für alle Menschen eine vertraute und sichere Atmosphäre bieten kann, ist es hilfreich, sich mit verschiedenen Begrifflichkeiten rund um trans* auseinanderzusetzen. So kann man Formulierungen und Verhaltensweisen, die ungewollt zur Diskriminierung von trans* Menschen beitragen, gezielt vermeiden. Folgende Auflistung bietet einen Überblick und alternative Ausdrucksweisen:
Trans* Menschen in ihrer geschlechtlichen Identität anzuerkennen, auch wenn körperliches Erscheinungsbild, Stimme oder Personaldokumente nicht (völlig) mit der Geschlechtsidentität übereinstimmen oder sie nicht gängigen Stereotypen entsprechen, kann trainiert werden.
In der Broschüre »Trans* in den Medien« von TransInterQueer e. V. wird folgende Übung empfohlen: Beantworten Sie sich die Frage, woher Sie wissen, ein Mann oder eine Frau zu sein. Argumentieren Sie dabei nicht mit primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen. Egal wie leicht oder schwer Ihnen die Beantwortung der Frage fällt, Sie teilen in diesem Moment jene »Beweislast«, die trans* Menschen unfreiwillig dutzendfach liefern sollen.