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Von wegen »Blaumachen«

Die wahren Gründe für den Krankenstand-Rekord

Warum melden sich in Deutschland mehr Menschen krank als anderswo? Die Forderung nach einem Karenztag gegen das »Blaumachen« rückt die vielen Fehltage in den Fokus. Doch die Gründe liegen anderswo.
dpa
08.01.2025  14:00 Uhr

Neuer Befund zum Rekordkrankenstand in Deutschland: Nicht häufiges Blaumachen ist laut Bundesärztekammer und einer neuen Studie zufolge der Grund, sondern es sind die neue digitale Krankmeldung und verstärkte Infektionen. Ärztepräsident Klaus Reinhardt sagte in Berlin, es komme nach seiner Einschätzung »nicht in großem Stil vor«, dass Menschen nur krank spielten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland 2023 durchschnittlich 15,1 Arbeitstage krankgemeldet.

Bei den Fehltagen gab es erstmals von 2021 auf 2022 einen sprunghaften Anstieg – und zwar um fast 40 Prozent, wie die neue Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt. Reinhardt erläuterte, in der Statistik seien die Krankschreibungen mit Einführung der elektronischen Krankschreibung (EAU) 2021 auf einem Schlag in die Höhe gegangen. Sie ersetzt den »gelben Schein« vom Arzt, die Krankschreibung auf Papier.

Meldeeffekt beträgt mindestens 60 Prozent

Heute gebe es eine Erfassung sämtlicher Krankschreibungen zu 100 Prozent, so der Ärztepräsident. »Die hatten wir bis zur Einführung der EAU nicht, weil der Versicherte […] den Zettel, der an die Krankenkasse ging, häufig gar nicht weggeschickt hat, sondern nur den, der an seinen Arbeitgeber ging.«

Laut der DAK-Studie zum deutschen Rekordkrankenstand beträgt der Meldeeffekt – je nach Diagnose – rund 60 Prozent und mehr. Die Erhebung liegt der Nachrichtenagentur dpa vor. »Ein Drittel der zusätzlichen Fehltage ergibt sich seit 2022 zudem durch verstärkte Erkältungswellen und Corona-Infektionen«, so die DAK-Gesundheit weiter.

Das beobachtet auch Reinhardt aktuell in einer Bielefelder Stadtteilpraxis, in der er seit seiner Amtsübernahme bei der Kammer in der Regel nur noch einmal die Woche arbeitet. Von seinem Einsatz in dieser Woche berichtete er: »Da waren richtig viele Menschen.« Darunter seien viele gewesen, »die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung brauchten aufgrund eines relativ banalen Effektes«. Die Patientinnen und Patienten seien deshalb am ersten Tag gekommen, »weil das die Arbeitgeber entsprechend verlangten«. Insgesamt gingen viele auch bei Bagatellerkrankungen zum Arzt. Viele Firmen verlangten eine Bescheinigung von dort schon am ersten Krankheitstag, meinte Reinhardt.

»Dieser Effekt ist ›künstlich gemacht‹.«
Klaus Reinhardt, Facharzt für Allgemeinmedizin und Präsident der Bundesärztekammer
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