Diese Menschen leiden besonders |
Im Rahmen der bisherigen Studien in Essen und in Tübingen wurden auch Faktoren identifiziert, die in der Pandemie psychisch entlastend wirken. »Die Untersuchung zeigt klar auf: Wer sich subjektiv gut aufgeklärt fühlt oder Vertrauen in staatliche Maßnahmen entwickeln kann, leidet weniger unter Covid-19-bezogener Angst oder psychischem Stress«, so Teufel weiter. Daher sei es von besonderer Bedeutung, dass verantwortliche Politiker in Krisensituationen transparent und verständlich informieren und kommunizieren.
»Nachvollziehbare Informationen fördern die individuelle Selbstwirksamkeit, die Einstellung, Dinge ein Stück weit selbst in der Hand zu haben und bedrohlichen Situationen adäquat begegnen zu können«, unterstreicht Privatdozent Florian Junne, Tübingen. »So kann es Menschen gelingen, ihre Angst unter Kontrolle zu halten und nicht lähmend werden zu lassen«, sagt der Arzt für Psychosomatische Medizin.
»Das Horten von Toilettenpapier beziehungsweise Leugnungen oder Verschwörungstheorien sind Formen der Pseudo-Kontrolle. Im Sinne psychologischer Abwehrmechanismen können diese Reaktionsweisen als Korrelate intrapsychischer Vorgänge im Umgang mit Unsicherheit und Angst verstanden werden«, so Teufel und Junne.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.