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Kniffe und Tricks

Dronabinol in der Rezeptur 

Die Herstellung von Dronabinol-haltigen Rezepturen ist in vielen Apotheken bereits gängige Praxis. Dennoch können die Besonderheiten der Rezeptur sowie der Umgang mit Dronabinol als Betäubungsmittel manche PTA und Apotheker verunsichern. Mit den richtigen Praxis-Tipps sollte dies aber kein Problem sein.
Theresia Winter
25.05.2021  13:00 Uhr

Quantitativ überführen

Bei der Zugabe der Trägerlösung zum eingewogenen Wirkstoff empfiehlt es sich, zunächst 75 Prozent der benötigten Menge Trägerlösung einzuwiegen und im Anschluss auf der Heizplatte so lange zu rühren, bis eine schlierenfreie, gelbliche Lösung entsteht. Diese füllt man ins Endbehältnis um, wiegt die verbleibende Menge Trägerlösung in das Becherglas ein und spült es damit nach, um das Dronabinol so möglichst quantitativ ins Endbehältnis überführen zu können. Keine Bange bei der Dokumentation nach Betäubungsmittelgesetz: Ein Dronabinol-Mehrverbrauch bis zu 10 Prozent lässt sich herstellungstechnisch problemlos begründen.

Als Endbehältnis bieten sich Tropfflaschen aus Braunglas mit Dosierpumpe an. Diese Variante vereint Dosiergenauigkeit, einfaches Handling und im Vergleich zum Senkrechttropfer spart man sich zudem das Eintropfen mit Miglyol®. Kleine Gedankenstütze: Drei Hübe entsprechen 2,5 mg Dronabinol.

Ruhige Hand

Eine weitere Möglichkeit, Dronabinol in eine Arzneiform zu verpacken, bieten Kapseln. Hier lässt sich eine Vorschrift unter NRF 22.7 finden. Auch in diesem Fall wird der Wirkstoff in eine lipohile Trägersubstanz überführt, hier jedoch Hartfett. In der Praxis gibt es die Möglichkeit, das mit Palmitoylsäure stabilisierte Hartfett (zum Beispiel Softisan®378) zu verwenden oder es selbst herzustellen.

Eine Schwierigkeit, die sich bei der Kapselherstellung ergibt, ist die Notwendigkeit des Füllstoffüberschusses. Nicht immer liefern die Hersteller Wirkstoffmengen mit einem kleinen Überschuss, weswegen in diesem Fall mit dem Arzt Rücksprache zu halten ist, dass nur 97 oder 98 Kapseln hergestellt werden können. Eine andere Lösung für dieses Problem böte auch die Verwendung von Mehrportionsspritzen. Ganz falsch wäre jedoch, einfach mehr Hartfett zu verwenden, weil man so faktisch unterdosiert.

Zur Herstellung der Kapseln wird zunächst die benötigte Menge Kapseln in der Kapselmaschine vorbereitet, das Hartfett geschmolzen und konstant auf 35 bis 45 °C warmgehalten. In ein separates, mit Glasstab tariertes Becherglas wird Dronabinol eingewogen und anschließend mit der benötigten Menge Hartfett aufgewogen. Das Hartfett-Dronabinol-Gemisch wird so lange erwärmt und gerührt, bis eine klare, gelbliche Lösung entsteht. Nun gilt es, die Kapselhüllen möglichst zügig und gleichmäßig mit der Lösung zu befüllen. Hierfür bieten sich zwei Möglichkeiten an: entweder die Verwendung einer 1 mL-Spritze, wobei man eine Füllung für zwei Kapseln verwendet, oder das Arbeiten mit einer halbautomatischen Pipette, mit der man ein exakt abgemessenes Volumen abfüllen kann. Letzteres ist komfortabler und sicherlich auch genauer, allerdings schlagen solche Pipetten mit hohen Preisen zu Buche.

Die Kapseln sollen nach Befüllung eine plane oder leicht konkave Flüssigkeitsoberfläche aufweisen. In keinem Fall darf man eine Kapsel nachträglich auffüllen. Die Kapseln gut abkühlen lassen und erst schließen, wenn die Masse erstarrt ist, erkennbar an einer gleichmäßig matten Erscheinung. Abzufüllen sind die Kapseln in eine Weithalsflasche aus Braunglas mit Schraubdeckel, um möglichst wenig Licht an die Zubereitung kommen zu lassen.

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