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Frühstadium der Multiplen Sklerose

Effekt von Vitamin D auf MS-Progression untersucht

In einer Studie konnte die zweiwöchentliche Gabe von Vitamin D die Progression nach einer ersten klinischen Manifestation der Multiplen Sklerose (KIS) verlangsamen. Experten warnen jedoch vor einer Supplementierung hoher Dosen in Eigenregie.
PZ
27.03.2025  10:00 Uhr
Effekt von Vitamin D auf MS-Progression untersucht

In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie untersuchte ein Team um Eric Thouvenot von der Universität Montpellier, Frankreich, die Wirkung von oralem Vitamin D3 (Cholecalciferol) bei Menschen mit klinisch isoliertem Syndrom (KIS). KIS ist laut Leitlinie die mutmaßlich erste klinische Manifestation einer multiplen Sklerose (MS). Das Syndrom ist charakterisiert durch einen Schub mit einem neurologischen Defizit, das mit einer MS vereinbar ist, bei dem die MS-Diagnose aber noch nicht gestellt werden kann. Etwa 60 bis 80 Prozent der Betroffenen entwickeln im weiteren Verlauf tatsächlich eine Multiple Sklerose.

Die Studienteilnehmer bekamen eine Dosierung von 100.000 IE alle zwei Wochen oder Placebo. Personen, deren Vitamin-D-Spiegel über 100 nmol/l lag, wurden nicht in die Studie aufgenommen. Von 316 randomisierten Personen mit KIS schlossen 288 die über zwei Jahre laufende Studie ab.

Die Vitamin-D-Gabe reduzierte dabei die Krankheitsaktivität, definiert als das Auftreten von MS-Schüben und/oder neuen oder Kontrastmittel-aufnehmenden Läsionen in der Magnetresonanztomografie (MRT). 94 Betroffene (60,3 Prozent) in der Vitamin-D-Gruppe und 109 (74,1 Prozent) in der Placebogruppe entwickelten im Studienzeitraum eine Krankheitsaktivität. Unter Vitamin D dauerte es signifikant länger, bis die Krankheitsaktivität auftrat (432 versus 224 Tage).

Auch bei den drei sekundären MRT-Endpunkten – MRT-Aktivität sowie neue und Kontrastmittel-aufnehmende Läsionen – zeigten sich signifikante Vorteile in der Vitamin-D-Gruppe. Bei den zehn sekundären klinischen Endpunkten gab es dagegen keine signifikanten Unterschiede.

Die Wissenschaftler analysierten zudem eine Subgruppe von 247 Personen, die die Diagnosekriterien einer schubförmig remittierenden MS erfüllten, aber noch keine krankheitsmodifizierende Immuntherapie begonnen hatten. Bei ihnen wurden vergleichbare positive Effekte der Vitamin-D-Gabe beobachtet. Schwere Nebenwirkungen erlitten 17 Personen in der Vitamingruppe und 13 in der Placebogruppe, aber keine war mit Cholecalciferol assoziiert.

»Dieser Befund könnte bedeuten, dass Vitamin D die Krankheitsprogression nicht nur beim klinisch isolierten Syndrom, sondern auch in der Frühphase der MS signifikant verlangsamen kann«, erklärt Professor Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, in einer Pressemeldung der Fachgesellschaft. »Immerhin wurde in dieser Studie durch die Vitamingabe eine Schubratenreduktion erzielt wie unter einem Immuntherapeutikum.«

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