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Neue Arzneistoffe

Ein Antimykotikum, ein Orphan Drug

Rezafungin und Omaveloxolon sind die Namen von zwei neuen Wirkstoffen auf dem deutschen Markt. Nummer 1 ist ein Antimykotikum, Nummer 2 kommt bei der seltenen Erbkrankheit Friedreich-Ataxie zum Einsatz.
Sven Siebenand
26.03.2024  08:30 Uhr
Erste Zulassung bei Friedreich-Ataxie

Erste Zulassung bei Friedreich-Ataxie

Bislang war die Therapie der schweren neurodegenerativen Erkrankung Friedreich-Ataxie auf symptomorientierte Maßnahmen sowie die Behandlung von Begleiterkrankungen beschränkt. Mit Skyclarys™ Hartkapseln von Biogen steht nun erstmals eine zugelassene Therapieoption für die Behandlung der Erkrankung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren in Deutschland zur Verfügung. Enthalten ist in dem Medikament der neue Wirkstoff Omaveloxolon.

Die vom Mediziner Nikolaus Friedreich erstmals beschriebene und deshalb nach ihm benannte Erkrankung ist eine Erbkrankheit, die das Nervensystem schädigt, was zu Koordinierungs-, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen sowie zu Müdigkeit, Schwierigkeiten beim Sprechen sowie einem erhöhten Risiko für Kardiomyopathie und Diabetes führt. Einer von etwa 50.000 Menschen ist davon betroffen.

Wie das Orphan Drug Omaveloxolon genau bei dieser Erkrankung wirkt, ist bis dato unbekannt. Der Wirkstoff aktiviert den sogenannten Nrf2-Signalweg, der den Zellen hilft, auf oxidativen Stress zu reagieren. Es wird vermutet, dass dies eine wichtige Rolle spielt für die Wirksamkeit von Omaveloxolon bei der Friedreich-Ataxie. Denn es gibt Hinweise darauf, dass bei betroffenen Menschen Konzentration und Aktivität von Nrf2 schwächer sind.

Skyclarys ist einmal täglich einzunehmen. Die empfohlene Dosis ist 150 mg, also drei Hartkapseln mit je 50 mg. Diese sollten Patienten auf nüchternen Magen mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit schlucken. Bei Patienten, die die Kapseln nicht im Ganzen schlucken können, ist es möglich, diese zu öffnen und den Inhalt auf zwei Esslöffel Apfelmus gestreut einzunehmen.

Bei mäßiger Leberfunktionsstörung sollte die tägliche Dosis auf 100 mg reduziert werden. Treten bei dieser Dosierung Nebenwirkungen auf, ist eine Reduzierung auf 50 mg pro Tag zu erwägen. Bei schwerer Leberfunktionsstörung ist die Anwendung von Omaveloxolon zu vermeiden.

Nicht mit CYP3A4-Hemmern

Die gleichzeitige Behandlung mit moderaten oder starken CYP3A4-Hemmern wird nicht empfohlen. Wenn dies nicht zu vermeiden ist, wird die Dosis von Omaveloxolon reduziert. Details dazu finden sich in der Fachinformation des Präparats. Dort wird zudem mitgeteilt, dass die gleichzeitige Anwendung von starken oder moderaten CYP3A4-Induktoren zu vermeiden ist, weil diese den Wirkspiegel von Omaveloxolon deutlich herabsetzen können. Es sollten nach Möglichkeit andere Arzneimittel in Erwägung gezogen werden.

Sehr häufige Nebenwirkungen des neuen Medikaments sind erhöhte Konzentrationen von Leberenzymen, Kopfschmerzen, Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit, Mund- und Rachenschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelspasmen, Grippe und Appetitverlust.

Skyclarys soll während Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, nicht angewendet werden. Zudem teilt die Fachinformation mit, dass Omaveloxolon die Wirksamkeit von hormonellen Kontrazeptiva herabsetzen kann. Patientinnen, die hormonelle Kontrazeptiva anwenden, ist zu raten, während der gleichzeitigen Anwendung von Skyclarys und für 28 Tage nach dessen Absetzen eine alternative Verhütungsmethode zu nutzen.

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