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Autismus-Spektrum

Eine besondere Wahrnehmung

Menschen mit Autismus nehmen die Welt anders wahr als die meisten Menschen. Die Autismus-Expertin Dr. Kathrin Hippler hilft neurodivergenten Kindern mit ihrem aktuellen Ratgeber dabei, die eigene Wahrnehmung zu begreifen. Auch Nicht-Autisten können lernen, Personen mit Autismus besser zu verstehen und auf sie zu reagieren.
AutorKontaktJudith Schmitz
Datum 25.04.2025  12:00 Uhr

Autismus – der Begriff entstammt dem Griechischen und meint »sehr auf sich bezogen sein«. Heute ist auch häufig die Rede von Neurodivergenz: Damit ist eine besondere Art der Hirnentwicklung gemeint. Bedingt ist diese vermutlich durch kleine Veränderungen auf vielen Genen. Eine konkrete Ursache für Autismus ist bis heute unbekannt, eine polygene Vererbung wird vermutet.

»Durch diese abweichende Hirnentwicklung unterscheidet sich das Denken und Lernen von Autisten, ihr Wahrnehmen und Erleben von dem von Menschen mit typisch verlaufender Hirnentwicklung, also dem Großteil der Menschen, den neurotypischen«, erklärt Dr. Kathrin Hippler aus Wien, im Gespräch mit PTA-Forum. Hippler ist klinische Psychologin und Autorin des Ratgebers »Meine Entdeckungsreise durch das Autismus-Spektrum – Das Mitmachbuch: Stärkende Selbsterfahrung für Kinder ab 8 Jahren« (siehe Kasten).

Während viele Menschen mit Autismus ein besonderes Auge für Details haben, etwa den Marienkäfer auf dem Grashalm fasziniert beobachten, fehlt ihnen der Blick für das große Ganze. Sie bemerken also zum Beispiel nicht, dass der Grashalm Teil eines Fußballfeldes ist. Bei neurotypischen Menschen ist es meist umgekehrt, sie können Details besser herausfiltern, was zum Schutz vor Reizüberflutung dient. Auch interagieren sie laut Hippler mehr mit anderen, gehen soziale Beziehungen ein, kommunizieren neben dem Gesagten über Blickkontakt, Mimik und Gestik und erkennen intuitiv, wie das Gegenüber zu einem steht, etwa wohlwollend oder ablehnend.

»Das soll nicht heißen, dass Menschen mit Autismus nicht an anderen interessiert sind. Aber sie sprechen nicht die Sprache des Blickkontaktes und der nonverbalen Kommunikation. Gesagtes nehmen sie oft wörtlich. Lügen sind ihnen fremd. Versprechen gilt es, einzuhalten. Freundschaften gehen sie eher ein, um sich über Spezialthemen auszutauschen«, so Hippler. Die Psychologin betont: »Niemand ist total autistisch oder total neurotypisch.« Sie zitiert dazu die britische Psychiaterin und Autismus-Expertin Lorna Wing: »Nature never draws a line without smudging it« – Die Natur zeichnet keine Linie, ohne sie zu verschmieren. Eigenschaften und Wahrnehmungsweisen von Menschen mit und ohne Autismus können zu einem gewissen Grad überlappen. Autismus überschneide sich auch an vielen Stellen mit den Konzepten Introvertiertheit, Schüchternheit, Hochsensibilität und soziale Phobie, so Hippler.

Selbst binnen der Gruppe von Menschen mit Autismus gibt es neben Gemeinsamkeiten im Alltag große individuelle Unterschiede bei den Symptomen und ihrer Ausprägung und damit bei den Fähigkeiten der Personen. Daher spricht man nach ICD-11, der internationalen Klassifikation der Krankheiten, heute von einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS).

Im ICD-10 unterschied man noch nach den Unterdiagnosen frühkindlicher Autismus, oft mit beeinträchtigter Entwicklung im Allgemeinen sowie der Sprache und dem Asperger-Syndrom. Letzteres wird häufig bei älteren Kindern diagnostiziert, die über ein gutes Sprachvermögen und normale bis hohe Intelligenz verfügen, aber Probleme haben, sich in andere hineinzuversetzen und in einer Gruppe zu spielen. Oft haben sie Spezialinteressen und großes Spezialwissen. Kinder mit atypischem Autismus lassen sich keiner der beiden Gruppen zuordnen.

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