PTA-Forum online
Effekt unklar

Einnahme von L-Carnitin selten nötig

Diäthelfer haben derzeit wieder Hochkonjunktur. Als Fettbrenner wird L-Carnitin beworben. Die meisten Menschen haben keinen Nutzen von einer zusätzlichen Aufnahme. PTA-Forum erklärt, was von der Einnahme zu erwarten ist.
Nicole Schuster
17.01.2023  11:30 Uhr

Nicht essenziell

L-Carnitin ist kein essenzieller Nährstoff. Bei der gesunden Bevölkerung einschließlich Sportlern besteht kein Defizit. Sie können die Substanz ausreichend selbst bilden und nehmen sie zusätzlich über (tierische) Lebensmittel, vor allem Rind-, Wild- und Schweinefleisch, sowie einige pflanzliche Quellen wie Pilze auf. Anders sieht es bei Menschen mit bestimmten, seltenen Erkrankungen aus. Bei der Erbkrankheit primäre systemische Carnitin-Defizienz besteht ein chronischer Carnitin-Mangel. Bei den Patienten ist der Transporter, der die Aufnahme von L-Carnitin in die Zellen erleichtert, beeinträchtigt. Es resultiert ein L-Carnitin-Mangel im Serum und in der Herz- und Skelettmuskulatur. Das äußert sich bereits in den ersten Lebensmonaten mit Symptomen wie progressiver Kardiomyopathie, Muskelschwäche, Hypoglykämie, Lebervergrößerung, einem krankhaft erhöhten Ammoniumgehalt im Blut (Hyperammonämie) und nervösen Störungen wie Reizbarkeit. Die Therapie besteht in einer lebenslangen oralen L-Carnitin-Supplementierung, um den Stoffwechsel der langkettigen Fettsäuren zu normalisieren. Alternativ zur oralen Zufuhr stehen rezeptpflichtige Arzneimittel mit L-Carnitin für die parenterale Anwendung zur Verfügung.

Bei Dialyse

Eine weitere Patientengruppe, an die bei L-Carnitin zu denken ist, sind dialysepflichtige Nierenkranke. Bei der Hämodialyse kann ein sekundärer L-Carnitin-Mangel entstehen, da die wasserlösliche Substanz aus dem Blut entfernt wird. Bei stark erniedrigten L-Carnitin-Werten ermüden die Muskeln schneller und bei körperlicher Anstrengung können Krämpfe entstehen. Um die Nebenwirkungen der Dialyse abzumindern, kann die Gabe von L-Carnitin sinnvoll sein.

Menschen, die Valproinsäure einnehmen, können einen iatrogenen L-Carnitin-Mangel entwickeln. Das Antiepileptikum reduziert zum einem die Bildung von L-Carnitin und zum anderen die Rückresorption in der Niere, die normalerweise bei über 95 Prozent liegt. Bei Betroffenen ist dadurch die Fettsäureoxidation gehemmt. Nach Absprache mit dem behandelnden Arzt kann eine Supplementation hilfreich sein. Als supportive Maßnahme kommt L-Carnitin ferner bei einer Valproinsäure-Intoxikation zum Einsatz.

Bei der gesunden Bevölkerung sind früh- und termingeborene Säuglinge eine Risikogruppe für ein Defizit. Sie haben noch nicht ausreichend gefüllte L-Carnitin-Speicher, aber wegen ihres schnellen Wachstums einen hohen Bedarf. Ein Mindestgehalt an L-Carnitin in Säuglingsanfangsnahrung ist daher vorgeschrieben. Es ist nicht auszuschließen, dass Veganer, die Leistungssport betreiben, ebenfalls schlecht versorgt sind. Sie können mit ihrem Arzt sprechen, ob eine Blutuntersuchung angezeigt ist. Der Normwert für L-Carnitin im Serum liegt je nach Messmethode im Bereich zwischen 25,0-54,0 µmol/l.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa