Endometriose so früh wie möglich behandeln |
Barbara Döring |
20.02.2023 12:00 Uhr |
Wie bei Anna Adamyan kann Endometriose die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Auch deshalb ist eine frühzeitige Behandlung sinnvoll. »Je stärker die Erkrankung ausgeprägt ist, umso eher ist die Fruchtbarkeit eingeschränkt«, erklärt Mechsner. Dafür verantwortlich sind Verklebungen, die sich durch die versprengte Schleimhaut bilden und zum Verschluss der Eileiter oder Störungen der Eileiterbeweglichkeit führen können. Wichtig sei es, bei Endometriose frühzeitig über einen Kinderwunsch zu sprechen. »Für Betroffene kann es sinnvoll sein, früher schwanger zu werden, da ab etwa 35 Jahren die Aussichten schlechter werden«, sagt Mechsner.
Zudem gibt es die Möglichkeit des »Medical Freezings«. Dabei werden Eizellen entnommen und für eine eventuell spätere künstliche Befruchtung eingefroren. In den meisten Fällen erfüllt sich der Kinderwunsch, wenn die Verwachsungen durch die Operation beseitigt wurden. Auch Anna Adamyan konnte inzwischen eine Babyparty feiern. Anfang des Jahres teilte sie ihren Followern mit, dass sie einen Jungen erwartet. Vielleicht konnte sie mit ihrer Geschichte ein wenig dazu beitragen, Endometriose bekannter zu machen, sodass betroffene Frauen offener darüber reden und sich rechtzeitig Hilfe holen.
Seit Oktober 2022 gibt es eine als DiGA anerkannte App, die Patientinnen mit Endometriose ganzheitlich therapiebegleitend unterstützt. Die »Endo-App« bietet Patientinnen ein spezialisiertes Symptom- und Aktivitätstagebuch sowie eine individuelle Auswertung. Zusätzlich stehen leitliniengerechte Übungen und Lernmodule zur multimodalen Schmerztherapie zur Verfügung. Die Nutzung soll laut Beobachtungsstudie schon nach zwei Wochen die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.