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Verstopfung 

Engpass Darm

Obstipation ist mehr als nur eine Befindlichkeitsstörung. Bis zu 15 Prozent der Deutschen leiden darunter. Häufig suchen Betroffene zunächst Rat in der Apotheke. Hier gilt es zu klären, ob der Kunde ein Fall für die Selbstmedikation ist und welche Tipps und Wirkstoffe passen.
Birgit Fuchs
07.12.2020  15:45 Uhr

Allgemeinmaßnahmen

Bevor die von Völlegefühl, Blähbauch, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit Geplagten zu Laxanzien greifen, können sie über die drei Stellschrauben Ernährung, Verhalten und Bewegung der Verstopfung entgegenwirken. Eine sinnvolle Ernährungsempfehlung umfasst, täglich etwa zwei Liter (Mineral-)Wasser oder ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee zu trinken und Lebensmittel zu bevorzugen, in denen viele Ballaststoffe stecken. Dazu gehören Vollkornteigwaren, Knollengemüse, wie Kartoffeln, Sellerie oder Rote Beete, sowie ausreichend Obst wie Aprikosen, Feigen oder Pflaumen. Auch Dörrobst und Kaffee bringen die Verdauung auf Trab. Ungünstig sind weiße Teigwaren, Karotten, Bananen, Schokolade, Schwarztee und Rotwein.

Verhaltenstherapeutische Ansätze zielen darauf ab, Stress zu reduzieren und sich vom Zwang der täglichen Leerung zu befreien. In der Praxis bedeutet dies, auf einen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus sowie regelmäßige Mahlzeiten zu achten und morgens maximal fünf Minuten auf der Toilette zu verbringen. Es kann außerdem hilfreich sein, Zeit für Entspannungsübungen und Darmmassagen einzubauen. Auch Wandern, Laufen oder Gymnastik für die Bauchmuskulatur helfen, die Verdauung in Schwung zu halten.

Leider bringt auch eine konsequente Umstellung der Lebensgewohnheiten nicht immer Erfolg. Dann ist ohne ärztliche Empfehlung zunächst für eine Anwendungsdauer von zwei Wochen ein Laxans indiziert, um die Stuhlentleerung zu beschleunigen und zu erleichtern. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch und ärztlichem Einverständnis ist auch eine längere Anwendung bedenkenlos möglich.

Stufenschema

Die S2k-Leitlinie Chronische Obstipation empfiehlt als erste Therapiestufe zusätzlich zu den genannten Allgemeinmaßnahmen Quell- und Ballaststoffe wie zum Beispiel Weizenkleie, Flohsamenschalen (Plantaginis Ovatae semen) oder Leinsamen (Lini semen). Damit die wirksamen, nicht verdaubaren Polysaccharide quellen können, sind ein- bis dreimal täglich 1 bis 2 Teelöffel mit einem großen Glas Wasser einzunehmen. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 2 bis 3 Litern ist während der gesamten Einnahmedauer zu achten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Darminhalt verklumpt und einen Darmverschluss verursacht. Der mild laxierende Effekt setzt in der Regel nach ein bis zwei Tagen ein.

Gelingt es mit Quellstoffen nicht, die Stuhlfrequenz zu erhöhen und die Konsistenz des Stuhls zu erweichen, kommen bei Verstopfung ohne Entleerungsstörungen in einer zweiten Therapiestufe als Mittel der ersten Wahl Macrogol, Bisacodyl oder Natriumpicosulfat zum Einsatz.

Macrogolhaltige Osmolaxanzien können, aufgelöst in Wasser, unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Eine Anwendung über längere Zeit sowie bei Kindern ist problemlos möglich. Mit Wirkung ist bei ein- bis dreimal täglicher Einnahme nach ein bis zwei Tagen zu rechnen. Bisacodyl und Natriumpicosulfat, synthetische Vertreter der antiresorptiv und hydragog wirkenden Abführmittel, vermindern die Natrium- und Wasser-Resorption aus dem Darmlumen, steigern die Wasser-Sekretion in das Darmlumen und stimulieren die Dickdarmmuskulatur. Nach Einnahme der oralen Darreichungsformen wie Dragees oder sehr fein dosierbarer Tropfen am Abend ist die abführende Wirkung nach acht bis zwölf Stunden am nächsten Morgen zu erwarten. Bisacodyl Suppositorien umgehen den enterohepatischen Kreislauf und wirken binnen einer halben Stunde.

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