Ernährung bei Brustkrebs – das gilt es zu beachten |
Juliane Brüggen |
12.03.2024 08:30 Uhr |
Ein Mikronährstoff ist während der onkologischen Therapie besonders wichtig – Vitamin D. Optimal ist ein Blutspiegel von 75 bis 125 nmol/L. Das könne die Wirksamkeit der Chemotherapie fördern und Nebenwirkungen reduzieren, so Smollich. Es gebe außerdem Hinweise, dass ein optimaler Vitamin-D-Spiegel dazu beiträgt, die Metastasierung zu mindern – eindeutige Belege fehlen aber noch. Vorteilhaft ist außerdem ein Selen-Spiegel im Normbereich.
Auch wenn es verlockend erscheint, den Körper in Eigenregie mit vermeintlich »harmlosen« Nahrungsergänzungsmitteln zu unterstützen – bei einer Strahlentherapie und bestimmten Formen der Chemotherapie kann dies mehr schaden als nutzen. Das betrifft laut Smollich vor allem hochdosierte, antioxidativ wirksame Präparate mit Vitamin A, C und E, Betacarotin, Coenzym Q10, Glutathion, Resveratrol oder Grüntee-Extrakt.
Die Aussage »Mit den Nahrungsergänzungsmitteln vertrage ich die Therapie viel besser« sei als Warnzeichen zu verstehen. Denn nicht nur die Nebenwirkungen, auch die Hauptwirkungen der Therapie könnten abgeschwächt sein, so Smollich. Lebensmittel in üblichen Mengen sind hingegen in der Regel kein Problem. »Eine Tasse Tee ist etwas anderes als ein hochdosierter Extrakt«, so Smollich. Hochdosiert heißt ihm zufolge, dass mehr als 150 Prozent der täglichen Zufuhrempfehlungen enthalten sind.
Grundsätzlich sollten Wechselwirkungen von Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln mit der jeweiligen Krebstherapie beachtet werden. Problematisch können beispielsweise auch Johanniskraut, Grapefruit und Pomelo sein.
Einen Mythos räumte Smollich aus: »Man kann keinen Tumor aushungern.« Tumorzellen seien variabel – wenn auf Zucker verzichtet werde, wichen sie beispielsweise auf andere Energiequellen wie Protein oder Fett aus.
Aber: Eine bestimmte Form des Fastens könnte die Wirksamkeit von Immunonkologika wie Checkpoint-Inhibitoren verbessern – darauf deuten neuere Studien hin. Es bedarf allerdings noch weiterer Forschung. Es gilt: Kein Fasten auf eigene Faust, sondern nur in einem kontrollierten Studiensetting.