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Schädlicher als gedacht

Ernüchternde Erkenntnisse zu Alkohol

Gerade in der kalten Jahreszeit gibt es viele Anlässe zum geselligen Trinken, sei es der wärmende Becher Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, ein Gläschen Schnaps nach der Weihnachtsgans oder Sekt zum Jahreswechsel. Doch neuere Studien zeigen: Alkohol ist schädlicher als bislang angenommen.
Ulrike Becker
15.11.2019  12:30 Uhr

Rasche Verteilung im Körper

Der Organismus nimmt Alkohol zügig und fast vollständig auf. 20 Prozent des Ethanols – wie Trinkalkohol chemisch korrekt genannt wird – gelangen über den Magen ins Blut, die restlichen 80 Prozent über den Darm. Innerhalb weniger Minuten verteilt sich der gut wasserlösliche Alkohol über den Blutkreislauf in den ganzen Körper. Besonders angeflutet werden dabei die gut durchbluteten Organe Leber, Gehirn und Lunge. Nach etwa 45 bis 75 Minuten liegt die maximale Blutkonzentration vor. Ein hoher Alkoholgehalt und Kohlensäure beschleunigen die Aufnahme, ebenso ein leerer Magen.

Da Frauen einen geringeren Wasser- und höheren Fettanteil im Körper aufweisen, erhöht sich bei ihnen der Alkoholspiegel bei gleicher Menge schneller als bei Männern. Auch aufgrund ihres meist geringeren Körpergewichts vertragen sie weniger Alkohol. Das Alter und das Gewicht spielen ebenfalls eine Rolle bei der Alkoholresorption; bei älteren Menschen und Übergewichtigen erhöht sich die Alkoholkonzentration im Blut schneller als bei jungen normalgewichtigen Menschen.

In mehreren Stoffwechselschritten baut der Körper den größten Anteil des aufgenommenen Alkohols zu Wasser und Kohlendioxid ab. Lediglich zwei bis fünf Prozent werden unverändert über Haut und Nieren oder die Lungen abgegeben. Bereits in der Magenwand werden knapp 10 Prozent des Alkohols abgebaut, den Rest übernimmt die Leber. Verschiedene Enzyme sind an dem Abbauprozess beteiligt. Ihre Aktivität kann durch regelmäßigen Alkoholkonsum steigen, sodass Menschen, die das Trinken gewohnt sind, Alkohol schneller verstoffwechseln. Als grober Anhaltspunkt gilt, dass etwa 0,1 bis 0,2 Promille pro Stunde abgebaut werden.

Entspannend bis gefährlich

Alkohol dockt im Körper an unterschiedlichen Rezeptoren an. Im Gehirn wird so unter anderem die Ausschüttung verschiedener Botenstoffe stimuliert, darunter Dopamin, Katecholamine und Endorphine. Sie sind für das einsetzende Wohlgefühl verantwortlich. In geringen Mengen konsumiert, wirkt Alkohol daher entspannend, angstlösend und anregend. Bereits ab 0,2 Promille – das heißt 0,2 Gramm Alkohol pro Kilogramm Blut – lassen Sehvermögen, Konzentration und koordinative Fähigkeiten nach. Das Stadium des Alkoholrausches ist mit etwa einem Promille erreicht, was allerdings individuell sehr unterschiedlich ausfällt. Die Koordination lässt weiter nach, ebenso der Gleichgewichtssinn, die Aussprache wird undeutlicher.

Auch das Verhalten ändert sich: Vielfach treten Euphorie und Selbstüberschätzung auf, Enthemmung oder Aggressivität sind ebenfalls möglich. Bei über 1,8 Promille Alkohol im Blut ist mit starken Bewusstseinstrübungen zu rechnen. Bei mehr als drei Promille ist die Alkoholvergiftung so ausgeprägt, dass ein tiefes Koma eintreten und tödlich enden kann. Kinder können schon ab 0,5 Promille bewusstlos werden.

Eine sehr große Menge in kurzer Zeit getrunken, führt zu einer akuten Alkoholvergiftung. Doch auch langfristiger, geringer Alkoholkonsum schadet. Denn Ethanol ist ein Zellgift, ebenso das Acetaldehyd, das beim Prozess des Alkoholabbaus entsteht. Laut DKFZ ist Alkohol nicht nur selbst Ursache für einige Erkrankungen, sondern an der Entstehung von über 200 Krankheiten beteiligt. Neben Menge und Häufigkeit des Trinkens hängt das Risiko für alkoholabhängige Erkrankungen aber auch von den Genen, dem Lebensstil, insbesondere Rauchen, der Ernährung und dem Geschlecht ab.

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