Erste Daten zum Schutz vor Omikron-Infektion |
Auch bei verringerter Wirksamkeit bleibe die Impfung die beste Option, das betonten mehrere Fachleute. Zudem ist das akute Problem in Deutschland noch die Delta-Variante. Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, erwartet mit Omikron allerdings deutlich mehr Durchbruchinfektionen. »Gerade bei Genesenen und ›nur‹ 2x Geimpften«, schrieb er am Mittwoch auf Twitter. Nach einer Auffrischimpfung (Booster) oder nach einer Kombination aus Impfung und Infektion habe man deutlich mehr Antikörper und sei besser geschützt. »Die Impfungen sind weniger effektiv, aber nicht nutzlos!« Der Impfschutz vor einer Omikron-Infektion werde zwar deutlich geringer ausfallen, jedoch gebe sie immer noch den Schutz vor schwerer Erkrankung. Darauf deutet auch eine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung der Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer hin.
Aktuell sei es sicher »gut«, die vorhandenen Impfstoffe einzusetzen und auch die Booster-Impfung »unbedingt voranzutreiben«, sagte Drosten. Biontech/Pfizer betonten am Mittwoch unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse von Labortests, dass drei Impfstoffdosen die Omikron-Variante neutralisierten. »Diese ersten Daten lassen darauf schließen, dass eine Auffrischungsimpfung immer noch einen ausreichenden Schutz gegen eine durch die Omikron-Variante ausgelöste Erkrankung jeglicher Schwere bieten kann«, teilte Sahin mit.
Expertin Dahlke betont die Bedeutung von Boostern wegen der sehr hohen Spiegel an Antikörpern, die damit im Blut erzielt werden können. »Je höher der Titer, desto besser kann der Schutz vor Infektion sein, wie bei den vorherigen Varianten beobachtet wurde. Der Schutz kann durch den hohen Antikörperspiegel hervorgerufen werden – auch wenn die Antikörper nicht ganz so spezifisch auf eine Variante ausgerichtet sind.«
Biontech/Pfizer und Moderna haben nach dem Bekanntwerden von Omikron Arbeiten an einem angepassten Vakzin angekündigt. Man gehe davon aus, den Impfstoff bis März bereitstellen zu können, sofern eine Anpassung für einen höheren sowie langanhaltenderen Schutz notwendig sein sollte, hieß es am Mittwoch von Biontech/Pfizer. Schon lange sagten Fachleute: Impfstoffe, die auf der mRNA-Technologie basieren, könnten relativ schnell an neue Varianten angepasst werden.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.