Erste Hilfe bei Kindern |
Kleine Kinder können schon in seichten Gewässern ertrinken. Ein ungesicherter Gartenteich oder die heimische Badewanne können zur lebensbedrohlichen Gefahr werden. Hinzu kommt, dass Kleinkinder die Orientierung verlieren, sobald ihr Kopf unter Wasser ist und sie nicht mehr um Hilfe rufen. Sie sterben an Sauerstoffmangel. Im akuten Fall das Kind beatmen und bei einem Herzstillstand auch mit der Herzmassage beginnen. Wasser aus Lunge und Magen etwa durch Ausschütteln entfernen zu wollen, bringt nichts und verschwendet nur wertvolle Zeit.
Kinder ziehen sich viel leichter als Erwachsene Erfrierungen oder Unterkühlungen zu. Schon feuchte Kleidung im Winter kann dafür reichen. Um eine Unterkühlung festzustellen, kann die PTA auf Zeichen wie eine Blässe oder Blauverfärbung der Haut, bei älteren Kindern auch auf Frieren und Zittern hinweisen. Die rektal gemessene Körpertemperatur zeigt bei einer Unterkühlung einen Wert von unter 36 °C an. Bei Erfrierungen färben sich betroffene Hautpartien weiß und fühlen sich kalt an.
Eltern müssen dem Kind dann umgehend die nasse Kleidung ausziehen und es warmhalten. Ist es bei Bewusstsein, helfen warme Getränke. Bei Erfrierungen lässt sich der betroffene Bereich langsam in Wasserbädern aufsteigender Temperatur erwärmen. Die PTA sollte in der Beratung ermahnen, dem Kind auf keinen Fall Alkohol zu trinken zu geben. Dieser führt zwar zu einem temporären Wärmegefühl, verschlechtert aber die Durchblutung und verschlimmert die Situation. Der Arzt ist notwendig, um den Zustand des Kindes professionell abzuklären.
In allen Fällen gilt: Ruhe bewahren. »Oft fangen Kinder bei leichten Unfällen erst dann an zu weinen, wenn sie sehen, dass sich die Eltern erschreckt haben. Zeigt ihnen ein absichernder Blick auf die Eltern aber, dass alles okay ist, stehen sie oft auf und machen weiter«, so Kalbitz. Um sicherer und selbstbewusster im Notfall Erste-Hilfe leisten zu können, ist es sinnvoll, einen entsprechenden Kurs zu besuchen.
»Hilfreich ist es auch, wichtige Notrufnummern auf einem Zettel, zum Beispiel am Kühlschrank, zu notieren und im Smartphone zu speichern.«, rät Kalbitz. »Darauf sollte auch stehen, wo sich wichtige Medikamente und der Verbandskasten befinden.« Dann wissen auch Babysitter, was im Fall der Fälle zu tun ist.