Erste Hilfe für die Seele lernen |
»Ins Gespräch zu kommen ist oft der schwierigste Schritt. Viele Laien neigen dazu, zu schnell Ratschläge zu geben. Dabei geht es darum, zuzuhören, offene Fragen zu stellen und dem Betroffenen Raum zu geben, sodass er reden kann, wenn er dazu bereit ist«, sagt Deuschle.
Ein zentrales Kurs-Element ist daher das Gespräch mit Betroffenen. Wie beginnt man es? Wie fragt man sensibel, ohne zu bedrängen? Wann ist es okay, das Wort »Suizid« offen anzusprechen – und wie geht man mit der Antwort um? Solche Situationen werden im Rahmen der Kurse in Rollenspielen geübt.
Eine Schieflage kann man beispielsweise mit einer Ich-Botschaft ansprechen: »Ich mache mir Sorgen um dich, weil ich beobachtet habe, dass du nicht mitkommst.« So können Laien lernen, in schwierigen Momenten nicht sprachlos zu bleiben – und Betroffenen den Weg aus der Krise zu erleichtern.
Sind Sie verzweifelt, hoffnungslos, alles erscheint sinnlos und Sie sehen keinen Weg aus der Not? Denken Sie möglicherweise manchmal daran, sich das Leben zu nehmen?
Es gibt Ansprechpartner, die dafür da sind, Menschen in Ihrer Situation zu helfen. Dazu zählen unter anderem Hausärzte, Psychotherapeuten und Psychiater oder auch Notfallambulanzen in Kliniken.
Auch die Telefonseelsorge ist Tag und Nacht für Sie erreichbar. Sie berät Sie anonym und kostenfrei unter den bundesweit gültigen Nummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 sowie per E-Mail und im Chat auf der Webseite der Telefonseelsorge . Kinder und Jugendliche finden außerdem auch Hilfe unter der Nummer 0800/111 0 333.
Es ist auch möglich, zu einem persönlichen Gespräch bei der Telefonseelsorge vorbeizukommen. Die 25 Standorte in Deutschland für eine Beratung vor Ort finden Sie hier.