Erste Leitlinie zur Lasertherapie erschienen |
Wurde früher weiße Vaseline zur Nachbehandlung von ablativen Laserwunden verwendet, sprechen sich die Leitlinienautoren nun für Dexpanthenol-haltige Externa aus. Verschiedene Vergleichsstudien belegen signifikante Vorteile in der Wundheilung.
Dexpanthenol ist ein stabiler Alkohol der Pantothensäure – besser bekannt auch als Vitamin B5 –, einer Komponente des Coenzyms A. Dieses ist essenziell für die Aufrechterhaltung einer normalen epithelialen Funktion und Homöostase. Darüber hinaus hat Dexpanthenol antioxidative Effekte, moduliert die Inflammation und steigert die Zellproliferation und Migration. In topischer Formulierung auf die Haut gebracht, wird Dexpanthenol in Pantothensäure umgewandelt. Studien belegen, dass durch die Behandlung mit Dexpanthenol das Stratum corneum besser hydratisiert und der transepidermale Wasserverlust begrenzt wird, berichtete Gerber. »Das hilft, die gestörte Hautbarriere zu stabilisieren und stimuliert die Regeneration der Haut«, so der Dermatologe.
»Die in der Leitlinie genannten Dexpanthenol-haltigen Externa ziehen ihre Berechtigung aus entsprechender wissenschaftlicher Evidenz«, stellte Gerber einige Studiendaten vor. So wurde in einer klinischen Untersuchung die lichtgeschädigte Haut der Patienten mit einem ablativen CO2-Laser abgetragen. Anschließend behandelten die Teilnehmer die entstandene Läsion lokal mit einer 5-prozentigem Dexpanthenol-Zubereitung oder Vaseline. In den ersten Tagen nach dem Eingriff fiel die Messung des relativen Wunddurchmessers unter der Wund- und Heilsalbe signifikant günstiger aus als unter Vaseline. Der Dermatologe hob hervor: »Die Daten legen nahe, dass Dexpanthenol direkt nach der ablativen Lasertherapie angewendet werden sollte. Mindestens ein- bis zweimal pro Tag für etwa fünf Tage lang – ein Zeitraum, nach dem die meisten oberflächlichen Wunden weitgehend abgeheilt sind.« Kautz bekräftigte: »Die Nachsorge muss stimmen, auch weil die Haut individuell anders von Sitzung zu Sitzung reagiert.«
Gerber wies darauf hin, dass die in der Leitlinie zitierten Studien zur Nachbehandlung mit dem Dexpanthenol-haltigen Externum Bepanthen® Wund- und Heilsalbe durchgeführt wurden. »Das ist das einzige Präparat, dass diese breite Studienlage hat.« Die Ergebnisse seien nicht unbedingt auf andere Zubereitungen übertragbar.
Vaseline, Melkfett oder Zubereitungen mit Zink oder Lebertran sind nicht geeignet, weil sie zu fett sind. Sie legen sich wie ein Film über die Haut. Diese kann nicht atmen, was der Wundheilung im Wege steht. Pflanzliche Zubereitungen, etwa aus Ringelblumen- und Kamillenextrakt oder Teebaumöl, sind wegen ihres potenziell allergisierenden Charakters kritisch zu sehen. Gleiches gilt für Spülungen mit Ethacridinlactat. Antiseptika sollten nur bei infektionsgefährdeten Wunden zum Einsatz kommen und topische Antibiotika aufgrund des allergenen Potenzials und der Möglichkeit der Entwicklung bakterieller Resistenzen sehr zurückhaltend angewendet werden.