Erste Schritte aus der Einsamkeit |
Ein weiterer Rat der Psychologin: Sich im Alltag stärker auf positive Reize zu konzentrieren. Dafür ein paar trockene Erbsen in die rechte Hosentasche stecken und immer, wenn man etwas Schönes wahrgenommen hat, eine davon in die linke Tasche wechseln. »Abends sieht man dann, wie viele den Weg rüber gefunden haben!« Wer sich bewusst über Kleinigkeiten freut – Sonnenschein, Blumen am Wegesrand, das Lächeln einer Kassiererin im Supermarkt – nimmt den Alltag nicht mehr als »als grauen Einheitsbrei« wahr.
Übrigens: Ich kann durch mein eigenes Verhalten auch selbst dazu beitragen, dass ich mich nicht nur auf das Negative fokussiere. »Die Forschung zeigt, dass durch sogenannte ›acts of kindness‹ das eigene Wohlbefinden und Zugehörigkeitsgefühl gesteigert werden«, sagt Bücker. Also: Einfach mal jemanden an der Kasse vorlassen und das gute Gefühl genießen.
Wer es jedoch auch auf Dauer nicht schafft, sich aus der Einsamkeit zu befreien, wer sich immer mehr zurückzieht und das Gefühl hat, das eigene Leben und man selbst habe keine Relevanz, sollte sich professionelle Hilfe suchen: Angefangen von der Telefon-Seelsorge (0800 1110111 oder 0800 1110222) oder Chat-Seelsorge über den Hausarzt oder eine Sozialberatungsstelle bis zur Akut-Sprechstunde einer psychotherapeutischen Praxis.