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Therapieresistente Depressionen

Esketamin-Nasenspray direkt an die Arztpraxis abgeben

Seit März 2021 ist ein Esketamin-Nasenspray zur Behandlung der therapieresistenten Depression auf dem Markt. Esketamin, das S-Enantiomer des Narkotikums Ketamin, ist ein potenter, zentral wirksamer Arzneistoff. Bei der Anwendung und Abgabe sind einige Besonderheiten zu beachten.
Juliane Brüggen
24.06.2021  14:00 Uhr

Wie hoch ist das Missbrauchspotential?

Aus klinischen Studien ist nicht bekannt, dass Patienten unter Esketamin-Nasenspray süchtiges Verhalten zeigen. Da Ketamin, ein racemisches Gemisch aus Arketamin und Esketamin, aber als missbräuchlich verwendete Freizeitdroge bekannt ist, wird das Risiko des Arzneimittelmissbrauchs ernst genommen.

Folgende Anzeichen weisen darauf hin, dass Esketamin-Nasenspray missbräuchlich verwendet wird oder eine Abhängigkeit besteht:

  • Der Patient bittet darum, das Arzneimittel mit nach Hause nehmen zu dürfen oder fragt nach einer höheren Dosis oder einer häufigeren Anwendung.
  • Eine interstitielle Zystitis kann darauf hinweisen, dass der Patient Ketamin als Freizeitdroge missbraucht, da die Krankheit dadurch entstehen kann. In klinischen Studien mit Esketamin-Nasenspray ist jedoch keine interstitielle Zystitis aufgetreten.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Sehr häufige Nebenwirkungen des Esketamin-Nasensprays sind Schwindel, Übelkeit, Dissoziation, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Dysgeusie (Schmeckstörung), Hypoästhesie (herabgesetzte Berührungsempfindung) und Erbrechen. „Sehr häufig“ heißt, dass die Nebenwirkung bei mehr als einem von zehn Behandelten auftritt. Der Arzneistoff kann zudem vorübergehend den Blutdruck erhöhen. Spitzenwerte werden etwa 40 Minuten nach der Anwendung erreicht. Des Weiteren sind die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen deutlich gemindert.

Patienten, bei denen ein erhöhter Blutdruck oder ein erhöhter intrakranieller Druck ein schwerwiegendes Risiko darstellt, dürfen Esketamin nicht erhalten. Das ist bei Gefäßaneurysmen, intrazerebraler Blutung in der Anamnese oder kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkt in den letzten sechs Wochen der Fall. Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der anderen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel ebenfalls kontraindiziert.

Nasenspray-Applikatoren nur einmal anwenden

Die Nasenpray-Applikatoren sind zur einmaligen Anwendung vorgesehen. Jeder Applikator enthält 28 mg Esketamin und gibt genau zwei Sprühstöße ab – einen Sprühstoß pro Nasenloch. Die Dosis kann von einem Sprühstoß bis zu drei Sprühstößen pro Nasenloch variieren.

Sowohl die Akut- als auch die Dauertherapie beginnt in den ersten vier Wochen mit einer zweimal wöchentlichen Applikation. Bei einer langfristigen Behandlung schließt sich eine Erhaltungsphase an, in der das Nasenspray zunächst für weitere vier Wochen einmal wöchentlich verwendet wird. Haben sich die Symptome gebessert, sollte die Therapie mindestens sechs Monate fortgesetzt werden – entweder mit einer Applikation pro Woche oder alle zwei Wochen.

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