Essen gegen Osteoporose |
Was kann der Einzelne nun konkret präventiv oder unterstützend zur medikamentösen Osteoporose-Therapie tun? »Eine knochengesunde Ernährung, knochenstärkende Bewegungsübungen und eine adäquate Vitamin-D-Versorgung gehören neben dem Verzicht auf Zigarettenrauchen zu den wirksamsten Maßnahmen der Prävention und Basistherapie«, lautet die Antwort von Haidenberger. In einer knochengesunden Ernährung sind Calcium und Vitamin D unverzichtbar. Für Letzteres empfiehlt sich eine Substitution, mindestens im Winter oder bei einem Serum-Vitamin-D-Wert unter 30 ng/ml. Zudem sind viele weitere Nährstoffe am Knochenstoffwechsel beteiligt. Proteine etwa sind wichtig, weil Knochen zu 25 bis 30 Prozent aus organischer Substanz wie Kollagenfasern und Knochenzellen bestehen. Knochenrelevant sind zudem Phosphor, Magnesium, Kalium, Folsäure und die Vitamine C, K und B12. Alle Nährstoffe können über eine vollwertige Ernährung aufgenommen werden.
Ein wichtiger Aspekt sei auch, für ein ausgewogenes Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper zu sorgen, so Haidenberger. Der Säure-Basen-Haushalt ist ein physiologischer Regelkreis, der den pH-Wert des Blutes zwischen 7,35 und 7,45 konstant hält. Unstrittig ist, dass sich der Stoffwechsel und das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper gegenseitig beeinflussen – in welchem Ausmaß das geschieht, darüber sind sich Wissenschaftler bisher aber nicht einig.
Experten zufolge sind auch Effekte einer säurelastigen Ernährung auf die Knochengesundheit möglich: Wenn alle anderen Regulationsmechanismen wie Atmung oder Nierenausscheidung im Körper ausgeschöpft sind und noch zu viel Säure vorhanden ist, trägt der Mineralstoffspeicher Knochen zum Säure-Basen-Ausgleich bei. Bei einem Säureüberschuss, der etwa durch häufigen Verzehr proteinreicher, säurebildender Lebensmittel entstehen kann, werden basische Verbindungen aus den Knochen freigesetzt, um überschüssige Säure zu neutralisieren. Langfristig könne durch eine säurelastige Ernährung also die Knochendichte abnehmen, so Haidenberger.
Gegensteuern kann man mit basischen Lebensmitteln, vielen Obst-, Gemüse- und Salatsorten, da sie reichlich Mineralstoffe wie Calcium, Kalium oder Magnesium in organischen Verbindungen enthalten, etwa Calciumlactat oder Kaliumcitrat. Sie können im Körper die Neutralisation überschüssiger Säure unterstützen. »Es geht nicht um den Verzicht auf säureproduzierende Lebensmittel und nicht darum, jede Mahlzeit säure-basen-technisch sofort auszugleichen. Es geht um ein langfristiges Gleichgewicht, um die Säurelast im Stoffwechsel zu mindern. Diese muss auch nicht hundertprozentig ausgeglichen werden, solange die Nieren gesund sind. Durch das Gleichgewicht spart der Körper sein Calcium. Es bleibt in den Knochen«, erläutert Haidenberger.