Essen gegen Osteoporose |
Die Diätassistentin führt aus: »Eine pflanzenbetonte, mikronährstoffreiche Lebensmittelwahl mit viel Gemüse, Salaten und Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen und Saaten, ergänzt durch verschiedene Milchprodukte erleichtert eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung. Fleisch, Wurst und Fisch sollten nicht täglich auf den Teller, ein kompletter Verzicht auf diese Lebensmittel ist aber nicht nötig.«
Vorgaben für eine knochengesunde Ernährung finden sich in den Präventions- und Behandlungsleitlinien Osteoporose des DVO. Darin wird empfohlen, knochengesunde Nährstoffe wie Calcium am besten über die Nahrung aufzunehmen. Nur wenn das nicht geht, etwa aufgrund von Unverträglichkeiten oder geschmacklicher Abneigung, kann ein Calcium-Präparat eingenommen werden. Die Mengenempfehlungen für die einzelnen Nährstoffe in den Leitlinien entsprechen den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Erwachsene sollten täglich 1000 mg und Kinder ab sieben Jahren 900 mg Calcium aufnehmen. Zehn- bis 19-Jährige bauchen aufgrund des Wachstums 1100 bis 1200 mg Calcium pro Tag. Eine Gesamtmenge von mehr als 2000 mg Calcium am Tag (aus Nahrung plus Supplementen) sollte nicht überschritten werden.
Milch und viele ihrer Produkte enthalten viel Calcium und Eiweiß. Haidenberger empfiehlt vor allem fermentierte Milchprodukte, da sich diese in Studien günstiger als Milch erwiesen, etwa in Bezug auf Entzündungsmarker und oxidativen Stress. Zudem seien diese für manche Menschen auch besser verträglich als Milch.
Aber auch ohne Milchprodukte kann man sich knochengesund ernähren, wenn die aufgenommene Calciummenge pro Tag stimmt, der Säure-Basen-Ausgleich gewährleistet ist und auch alle anderen knochenrelevanten Nährstoffe in ausreichender Menge zugeführt werden. Das kann gelingen etwa durch den bewussten Einsatz von grünem Gemüse (zum Beispiel Grünkohl, Rucola, Lauch, Fenchel, Brokkoli und anderes Kohlgemüse), Haselnüssen, Mandeln, Sesam, Mohnsamen, Sojabohnen, Tofu, Quinoa, Amarant und calciumreichem Mineralwasser. Auch pflanzliche Milchalternativen wie Mandel-, Reis-, Dinkel- Soja- oder Kokosdrinks können zur Versorgung beitragen. Diese müssen aber für den Zweck mit Calcium angereichert sein, da sie von Natur aus calciumarm sind.
Haidenberger weiß: Auch wenn die Ernährungsempfehlungen bei Osteoporose präventiv und therapeutisch den Vorgaben für die normale gesunde Ernährung entsprechen, ist die praktische Umsetzung im Alltag nicht banal. Ein großer Anteil der Erwachsenen könne die Zufuhrempfehlungen für knochenrelevante Nährstoffe nicht in die Praxis umsetzen.
Ihr Tipp: Ernährungsberater können Betroffenen und Menschen mit erhöhtem Risiko helfen, das Potenzial der Ernährung ausschöpfend zu nutzen. Unter bestimmten Voraussetzungen bezuschusst die Krankenkasse solche Ernährungsberatungen oder zertifizierte Präventionskurse.