Essenszeiten beeinflussen das Hungergefühl |
Der Einfluss auf das Hungergefühl könnte dabei entscheidend sein, wie die zweite Studie von Forschern um Dr. Leonie Ruddick-Collins von der University of Aberdeen in Großbritannien zeigt. Sie hatten 30 ebenfalls übergewichtige oder adipöse Personen auf andere Weise untersucht: Die Probanden erhielten in dieser Studie zweimal jeweils vier Wochen lang eine auf ihren persönlichen Grundumsatz abgestimmte, kalorienreduzierte Diät. Einmal lag dabei der Schwerpunkt der Nahrungsaufnahme auf dem Vormittag: Das Frühstück hatte einen Anteil von 45 Prozent an der Tageskalorienmenge, das Mittagessen 35 Prozent und das Abendessen 20 Prozent. Beim anderen Mal war es genau umgekehrt.
Anders als in der ersten Studie führte die Verlagerung des Schwerpunkts der Nahrungsaufnahme auf den Abend in dieser Untersuchung nicht dazu, dass der Grundumsatz der Teilnehmer gedrosselt wurde, sie also weniger Energie verbrauchten. Stattdessen blieb der Grundumsatz bei beiden Ernährungsprotokollen gleich und die Probanden verloren auch in beiden Fällen gleich viel Gewicht. Signifikant unterschiedlich war jedoch das Hungergefühl: In den vier Wochen, in denen das Studienprotokoll ihnen ein großes Frühstück vorschrieb, waren die Probanden deutlich weniger hungrig als wenn sie stattdessen kräftig zu Abend aßen.
Obwohl die Ergebnisse dieser Studie die der anderen nur teilweise bestätigen, sieht Seniorautorin Professor Dr. Alexandra Johnstone von der University of Aberdeen darin keinen Widerspruch. Es gebe immer mehr Hinweise darauf, dass die Nahrungsaufnahme eng mit dem circadianen Rhythmus des Körpers verbunden sei, schreibt sie auf der Plattform »The Conversation«. Spät zu essen, könne diesen Rhythmus durcheinanderbringen; das Hungergefühl verändere sich und auch die Art und Weise, wie der Körper Kalorien verwerte beziehungsweise in Fettgewebe speichere. Menschen, die auf ihr Gewicht achten möchten, sollten sich daher späte Snacks verkneifen und stattdessen lieber früher am Tag essen.