Finger weg von Grapefruit & Co. |
Zahlreiche Medikamente können den Abbau von Koffein im Körper erschweren, wodurch dessen aufputschende Wirkung verstärkt werden kann. Wer also Kaffee oder koffeinhaltige Erfrischungsgetränke mag, sollte ebenfalls abklären, ob während der Medikamententherapie der Konsum von koffeinhaltigen Getränken eingeschränkt werden soll, um schlaflose Nächte, heftiges Schwitzen und Herzrasen zu verhindern. Für einige Medikamente gibt es Alternativen, welche die Verstoffwechselung von Koffein nicht hemmen.
Umgekehrt hemmt Koffein unter anderem den Abbau von Theophyllin, ein Wirkstoff, der bei Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD eingesetzt wird, was zu Nervosität, Schlaflosigkeit und Herzrhythmusstörungen führen kann. Kaffee und schwarzer Tee enthalten zudem Gerbstoffe, welche die Aufnahme einiger Medikamente im Darm behindern.
Milchprodukte wie Käse, Quark und Joghurt sowie bestimmte Mineralwässer enthalten Kalzium, das für die Knochengesundheit von großer Bedeutung ist. Wenn jedoch bestimmte Arzneimittel wie zum Beispiel Antibiotika (Ciprofloxacin, Norfloxacin und Doxycyclin), Osteoporosemittel (Alendronsäure oder Risedronsäure) oder das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin eingenommen werden, können sie im Magen mit dem Kalzium aus den Milchprodukten schwerlösliche Verbindungen bilden. Dies führt dazu, dass der Körper die Medikamente nicht gut aufnehmen kann und ihre Wirkung schwächer wird. Ein Großteil der Wirkstoffe wird dann einfach wieder im Darm ausgeschieden ohne die erwünschte Wirkung erzeugen zu können. Um dies zu vermeiden, sollten Sie solche Medikamente eine gewisse Zeit vor oder nach dem Essen einnehmen, wie es im Beipackzettel angegeben ist. Wählen Sie zudem für die Medikamenteneinnahme grundsätzlich kalziumarmes Mineralwasser. Zudem sollte bei Milchersatzprodukten wie Hafer- oder Sojamilch darauf geachtet werden, dass diesen häufig Kalzium künstlich zugesetzt werden.
Alkohol – vor allem in größeren Mengen – verursacht die meisten unerwünschten Wechselwirkungen, insbesondere in Kombination mit Arzneimitteln wie Schlaf- und Beruhigungsmitteln oder Psychopharmaka, die das zentrale Nervensystem beeinflussen.
Eine gegenseitige Verstärkung der Wirkung kann unter Umständen zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Atem- oder Herzstillstand führen. Der Abbau von Medikamentenwirkstoffen wird durch Alkoholkonsum verlangsamt, was zu einer verlängerten Wirkungsdauer und einem erhöhten Risiko für Vergiftungen führen kann.
Bei der Einnahme von Antibiotika kann bereits eine geringe Menge Alkohol unerwünschte Nebenwirkungen wie Hautrötungen, Übelkeit oder Herzrasen auslösen, während Paracetamol in Kombination mit Alkohol eine besonders schädliche Wirkung auf die Leber haben kann. Daher sollte die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Medikamenten vermieden werden.